Protest gegen Abschiebung

400 Schüler für Geworg

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Schüler protestierten - Salzburger Schule war lahmgelegt.

Er spricht perfekt deutsch, ist bestens integriert und bringt nur gute Noten mit nach Hause. Trotzdem soll Geworg H. (17) mit seiner Familie so schnell wie möglich Österreich verlassen. Ihm und seinem Vater droht die Abschiebung nach Armenien. Doch: Seine Mitschüler wollen das um jeden Preis verhindern.

Schulsprecher: „Er ist bei uns sehr gut integriert“
Eben deshalb kam es gestern am Oberstufen-Realgymnasium (BORG) in Salzburg-Nonntal zu einer spektakulären Aktion: Um Punkt 10 Uhr verließen alle Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrer ihre Klassen und veranstalteten vor dem Schulgebäude einen Sitzstreik. „Er ist ein guter Schüler und Freund von vielen bei uns. Wir sehen nicht ein, dass jemand, der so gut integriert ist, nun weg muss“, erklärt Schulsprecher Ludwig Sandner die Aktion.

Vor sechs Jahren kam Geworg nach Österreich
2006 war die fünfköpfige Familie von Geworg nach Österreich gekommen, doch: Ihre Asylanträge wurden abgelehnt. Schon am 6. August war Geworgs Mutter, eine 45-jährige Volksschullehrerin, und sein achtjähriger Bruder nach Armenien abgeschoben worden. Sein Vater und er tauchten daraufhin unter. Seit Oktober besucht der 17-Jährige nun wieder das Oberstufen-Realgymnasium in Salzburg, aber: Jetzt droht ihm wieder die Abschiebung.

Mit Trommeln, Megafonen und Transparenten („Ohne Geworg gehen wir nicht in die Schule“) kämpften nun 400 Mitschüler für den gebürtigen Armenier. Geworg zur ungewöhnlichen Unterstützung: „Es ist eine sehr große Hilfe für mich, dass 400 Schüler hinter mir stehen und mich unterstützen.“ Ob die Aktion aber auch rechtlich etwas bewegt, ist noch offen.

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