Wolfgangsee

Leiche der ertrunkenen Rumänien geborgen

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Die Leiche der ertrunkenen Rumänin Andrea P. (16) ist in der Nacht auf Mittwoch von Tiroler Spezialtauchern geborgen worden.

Die Leiche wurde laut Einsatzleiter der Wasserrettung, Engelbert Haunsperger, von der Gastmutter, bei der das Mädchen als Au-pair gearbeitet hat, identifiziert. Sie wird jetzt auf Kosten des Roten Kreuzes nach Rumänien überstellt.

Ertrunken
Das 16-jährige Mädchen hatte am Dienstag vergangener Woche beim Tanzen das Gleichgewicht verloren und war vom Motorboot in den Wolfgangsee gestürzt. Sämtliche Rettungsversuche blieben für die Nichtschwimmerin erfolglos.

Suche seit einer Woche
Eine Woche lang hatte man nach der ertrunkenen Rumänin gesucht, mehrere Bergungsversuche in großer Wassertiefe wurden unternommen. Bereits am Sonntag war die Leiche ausfindig gemacht, doch musste die Bergung erfolglos abgebrochen werden.

Große Bergungsaktion
Die Tote ist schließlich am Dienstag gegen 21.30 Uhr erneut geortet worden, so der Einsatzleiter der Wasserrettung, Engelbert Haunsperger. 46 Personen hatten am Dienstag insgesamt an der Bergungsaktion teilgenommen, sieben Boote waren im Einsatz, so Haunsperger.

Tierknochen und Jutesäcke entdeckt
Bei der Suchaktion hat die Wasserrettung auch andere Gegenstände entdeckt: unter anderem ein Segel- und ein Motorboot, Regenschirme und Jutesäcke mit Knochen sowie einzelne Tierknochen. "Fischer haben früher damit Aale, die Aasfresser sind, im Wolfgangsee gefangen", berichtete Haunsperger.

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Bei dem am Sonntag im Wolfgangsee gefundenen Torso könnte es sich um den einer 48-jährige Frau aus Bremen (D) handeln, die im Jahr 1956 mit ihrer Tochter beim Ochsenkreuz ertrunken war. Die Touristin war am 4. August 1956 mit ihrer 16-jährigen Tochter aus einem Ruderboot gefallen. Ihre Leichen wurden bisher nicht gefunden.

"Es handelt sich um eine weibliche Leiche - das kann ich von der Anatomie her sagen. Die Besonderheit ist, dass an den Beinen Nylonstrümpfe mit einer fortlaufenden Naht hafteten. Die Nähte bei modernen Strümpfen sehen heute anders aus. Ich habe im Internet die Geschichte der Strumpfhose nachgelesen. Im Wikipedia stand, dass man die Strümpfe bis Mitte der 1950er Jahre nicht rund stricken konnte", schilderte die Leiterin der Salzburger Gerichtsmedizin, Edith Tutsch-Bauer. Diese Angaben würden mit dem Zeitpunkt des Bootsunglücks übereinstimmen.

DNA-Analyse soll Sicherheit bringen
Die Leiche könnte auch deshalb die Frau aus Bremen sein, da die Gerichtsmediziner an der Aorta arteriosklerotische Veränderungen festgestellt haben, die zum biologischen Alter von 48 Jahren passen. Eine Sicherheit würde eine DNA-Analyse bringen. Für einen DNA-Vergleich müssten Verwandte ausgeforscht werden. "Den Bootsunfall hat der Ehemann der Frau zwar überlebt, er wäre jetzt 115 Jahre alt", so Tutsch-Bauer. Es sei nun Aufgabe der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft, Angehörige auszuforschen.

An dem Torso wurde auch eine Niere gefunden. Um das Lebensalter der Frau zu bestimmen, wird jetzt das Feingewebe untersucht.

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