Christian L. nahm zwei Kindern die Mutter. Die Mädchen haben am Donnerstag den schwersten Gang ihres Lebens vor sich.
Salzburg. „Die unermüdlichen Hände ruhen für immer, doch ewig währt unsere Liebe“ – diese Worte auf der Parte von Sabrina L. rühren nicht nur Piesendorf – dem Ort des Femizids an der ebenso beliebten wie fleißigen Pächterin des Schwimmbadbuffets. Die junge Mama einer 6- und einer 12-jährigen Tochter ist in der Friedhofskapelle aufgebahrt und wird morgen beerdigt.
Nicht dabei sein wird natürlich der Vater eines der Mädchen, Geschäftspartner der Gastronomin, Ehemann in Trennung und mutmaßlicher Täter, der geständig ist, die Pinzgauerin (30) mit drei Messerstichen getötet zu haben. Der 41-Jährige sitzt mittlerweile in U-Haft und beteuert, es täte ihm so leid.
Vorwürfe. Über seinen Anwalt setzt er aber alles daran, das Opfer schlecht dastehen zu lassen – sie habe ihn erpresst, wollte ihn als Schwulen outen und bei der Aufteilung der Gastrobetriebe habe sie ihn übervorteilt. Die Bluttat sei im Affekt passiert, es war kein Mord, sondern Totschlag. Für einen eiskalt geplanten Mord spricht allerdings die Vorgeschichte inklusive Körperverletzung, Stalking und Kontaktverbot, das das spätere Opfer gegen ihren Peiniger erwirkt hatte. Und das ausgerechnet am Tag vor dem Mord an Sabrina L. aufgehoben wurde, weil sie die einstweilige gerichtliche Verfügung zurückzog.
Offenbar fühlte sich die Frau wieder sicher und traf am Freitag, den 13. in einem einst gemeinsam gepachteten Lokal ihren Ex, um Geschäftliches zu besprechen. Da zückte er das Messer. Und stach zu. Wirklich nur im Affekt? Es gilt die Unschuldsvermutung.
(kor)