Das Verbot wurde erlassen, weil der Schießstand im Wasserschutzgebiet liegt. Wenn es brenzlig wird, steht aber ein Auto bereit.
Eine neue Vorschrift beschäftigt Salzburgs Polizisten: „Wildes Urinieren“ ist ab sofort auf der neuen elektronischen Schießanlage in Glanegg strengstens verboten. Das Gebiet befindet sich im Naturschutzgebiet und dort sind Verunreinigungen jeglicher Art verboten. Das Problem dabei: Die nächste Toilette befindet sich rund 250 Meter vom Schießstand entfernt.
Selbst verhängt
Die Polizei, die seit Anfang Oktober dort
ihre Schießübungen absolviert, hat selbst das „Pinkelverbot“ verhängt. Sie
wolle keine schlechte Nachrede vom Bundesheer, dem Besitzer und Betreiber
der neuen Anlage: „Ein Klo ist schließlich da, deshalb muss man auch
hingehen“, begrüßt Bundesheer-Hauptmann und Sprecher Gerald Gundl das Verbot
gegenüber ÖSTERREICH. „Wenn das Bundesheer Schießübungen absolviert, geht
ein Soldat, der die Notdurft verrichten muss, schließlich auch die 250 Meter
zurück zur Toilette.“
Auto vorhanden
Nun steht – falls es bei einem der Schützen
während einer Schießübung dennoch eng werden sollte – den Polizisten ein
Auto bereit, um damit zur 250 Meter entfernten Toilette eilen zu können.
Eine Schießübung kann schließlich zwei bis drei Stunden andauern.
Polizei begrüßt Verbot
„Es muss ja nicht unbedingt
sein, dass Uniformierte im Trinkwasserschutzgebiet urinieren“, begrüßt auch
Oberst Kurt Berger von der Polizei das Verbot. In einem offiziellen
Schreiben sind die Polizisten noch einmal dezidiert auf das Urinier-Verbot
hingewiesen worden.
Kein Anlassfall
Die Polizisten aus Salzburg und dem Flachgau, die
hauptsächlich die Schießanlage benutzen, sehen es gelassen. „Es gab bis
jetzt auch keinen Anlassfall“, beschwichtigt Major Berger.