Die drogensüchtige Angeklagte schlachtete den Baumeister regelrecht ab.
Die Bluttat erschütterte Anfang Oktober des Vorjahres ganz Salzburg: In einem Wohnhaus in Aigen war die stark verweste und grausam zugerichtete Leiche des pensionierten Baumeisters Gert Beigl entdeckt worden. Die Gerichtsmediziner zählten 26 Messerstiche am ganzen Oberkörper des Mannes. Die eigentliche Todesursache waren aber massive Schläge auf den Kopf.
Handy half Polizei
Die Polizei arbeitete rasch und fand heraus,
dass das Handy des Toten fehlte. Das verschwundene Mobiltelefon führte die
Fahnder dann gleich zu der Angeklagten Maria W.: Die drogensüchtige
Sozialhilfeempfängerin putzte für ihr Opfer die Wohnung.
Leugnen
Als die Handschellen klickten, stritt sie zuerst alles
ab. Dann tischte sie den Beamten eine fadenscheinige Geschichte auf und
wollte einem Bekannten (47) des Mordopfers die Schuld in die Schuhe
schieben. „Der Bekannte hätte ihr den Mord gestanden, so die Verdächtige“,
schilderte Chefermittler Gerhard Waltl.
U-Haft
In der Wohnung wurden aber nur DNA-Spuren des Toten und
der Verdächtigen gefunden – für die Staatsanwaltschaft der klare Beweis.
„Dünne Suppe“
Verteidiger Robert Morianz hält
die Beweislage dennoch für reichlich „dünn“. 20 Zeugen und drei Gutachter
sollen aussagen, darunter der bekannte Profiler Thomas Müller. Er geht von
einem „Overkill“ aus: Das sei typisch für Beziehungstaten oder für jüngere
Täter, die sich unter Drogeneinfluss bereichern wollen.
Das Urteil wird für Mittwochabend erwartet. Maria W. droht lebenslange Haft.