800 Holocaust-Leugner in Telegram-Gruppe

Tiroler Polizei enttarnte Nazi-Netzwerk

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Das LVT in Innsbruck gab die entscheidenden Hinweise auf ein Neonazi-Netzwerk. 

Tirol. Faire Geste der bayerischen Polizei: In ihrer Meldung über eine spek­takuläre und gelungene Razzia in Neonazi-Kreisen vergaß sie die „Väter“ des Fahndungserfolges nicht. Es waren Innsbrucker Kriminalbeamte des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT), die den entscheidenden Hinweis gaben. Mit ihrer Hilfe wurde Mittwochfrüh in Rosenheim Bernd F. vorüber­gehend festgenommen.

Bei dem 59-Jährigen soll es sich um einen der übelsten Neonazi-Hetzer und Holocaust-Leugner im Internet handeln.
Die Tiroler IT-Cops waren auf dem Messenger-Dienst Telegram auf den Oberbayern gestoßen. In seiner Gruppe hatte er 800 Mitglieder aus Deutschland und Österreich um sich geschart.

''Aufruf zur Jagd auf Verbrechersystem''

Die Rechtsradikalen schaukelten sich gegenseitig mit volksverhetzenden und antisemitischen Nachrichten hoch. Bis zur Leugnung des Holocaust und zum Aufruf zur „Jagd auf das obere Verbrechersystem und dessen Säuberung“.

Bei der Razzia im Privathaus und an der Geschäftsadresse von Bernd F. stellte die Polizei Computer und zahlreiche Datenträger sicher. Die Auswertung des einschlägigen Materials wird voraussichtlich weitere Monate in Anspruch nehmen. Dem Kopf der ­Telegram-Gruppe wird Volksverhetzung in 45 Fällen sowie versuchte Nötigung vorgeworfen. Es gilt die Unschuldsvermutung. 

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