Aufgeflogen

Schussunfall führt zu Drogenring

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Es wurden Drogen im Wert von 4,5 Mio. Euro aus Südamerika importiert.

Die Polizei hat in Oberösterreich einen Drogenring zerschlagen, der Cannabis, Speed und Kokain im Wert von rund 4,5 Mio. Euro aus Südamerika importiert und in Österreich sowie Deutschland verkauft haben soll. Sechs Personen sind in Haft. Auf die Spur der Gruppe kamen die Kriminalisten durch einen tödlichen Schussunfall bei einem Einbruch.

Am 17. November des Vorjahres wurde ein 31-jähriger Kosovo-Albaner mit einer Schusswunde ins Landeskrankenhaus Wels eingeliefert, wo er trotz Notoperation starb. Die Ermittlungen zu dem Fall ergaben, dass der Mann sich die Verletzung bei einem Einbruch im Bezirk Wels-Land zugezogen hatte. Gemeinsam mit einem 35-jährigen Landsmann knackte er damals einen Tresor. Sein Komplize hantierte mit einer Waffe. Dabei löste sich ein Schuss und traf beide Männer. Während der Schütze nur leicht verletzt wurde, endete der Vorfall für den anderen tödlich.

Drogen samt Zubehör
Als die Polizei den 31-Jährigen, der bei einem Bekannten in Linz untergetaucht war, festnahm, fand sie in den Räumlichkeiten Drogen samt Zubehör und verdächtige Schriftstücke, die auf Überweisungen und Reisen nach Kolumbien hindeuteten. Es stellte sich heraus, dass die Kriminalisten durch Zufall einem Suchtgiftring auf die Spur gekommen waren. Die Gruppe schmuggelte Drogen von Südamerika über Spanien und die Niederlande nach Österreich und verkaufte sie hier sowie in Deutschland.

Mittlerweile wurde ein 45-jährige Österreicher als Rädelsführer ausgeforscht. Er führte eine arbeitsteilig strukturierte Gruppe, warb Suchtmittelkuriere an und organisierte deren Tätigkeit. Insgesamt wurden sechs Verdächtige festgenommen - darunter auch der Einbrecher, der den tödlichen Schussunfall zu verantworten hatte. Er war ebenfalls Teil des Drogenrings. Die Täter wurden bereits zu Haftstrafen zwischen drei und acht Jahren verurteilt, so die Polizei.

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