Callgirl-Ripper

Sex-Attentat bei Gefängnis-Urlaub

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Weil die Prostituierte ihn nicht ernst nahm, schnitt er ihr den Hals auf.

"Der Mann ist ein brandgefährlicher Berufskrimineller. Wer ihn sieht, sollte ihm aus dem Weg gehen und die Polizei rufen", warnte Oberst Alois Eberhart Montag vor dem 48-Jährigen Steirer Friedrich Osterbauer.

Der Glatzkopf mit dem markanten Schnauzbart ist seit der Nacht auf Sonntag auf der Flucht. Zuvor hatte er, wie berichtet, in einem Bordell in Graz ein Blutbad angerichtet. "Gegen 20 Uhr durfte er im Rahmen eines routinemäßigen Freigangs die Justizanstalt Karlau verlassen", so Oberst Eberhart. Wenig später tauchte der wegen zahlreichen Körperverletzungen und Serieneinbrüchen polizeibekannte Mann im Laufhaus Oasex in der Prankergasse auf und besuchte seine Favoritin "Mia" im Appartement 18.

Der Sextäter beim Verlassen der Haftanstalt

Freier
Oberst Eberhart: "Der Häftling war sozusagen ihr Stammfreier. Er wäre nach sechs Jahren hinter Gittern am kommenden Freitag entlassen worden. Vorher durfte er öfter auf Freigang und den verbrachte er im Laufhaus. Dort haben sich die beiden dann näher kennengelernt."

Schmerz
Doch diesmal gab es statt Sex pure Gewalt. Gegen 22.15 Uhr zerrissen gellende Schmerzensschreie die Stille in dem Etablissement. Die Hausmeisterin rief die Polizei und ging dann nachsehen. Sie fand "Mia", bürgerlich Magdalena D., in einer riesigen Blutlache. Andere Prostituierte sahen noch einen Mann davonlaufen, der aufs Haar dem nun untergetauchten Friedrich Osterbauer glich.

Explosion
Eine Theorie der Fahnder, warum es zum Streit kam, der brutal eskalierte: "Möglich, dass der 49-Jährige nach seiner Haftentlassung mit dem Callgirl ein neues Leben beginnen wollte und er ihr das bei seinem Besuch eröffnet hat. Vermutlich war ihre Reaktion darauf ganz anders, als er sich das vorgestellt hatte. Da ist er explodiert."

Klaffend
Fest steht, dass "Mia" zuerst mit dem Stromkabel eines Wasserkochers massiv stranguliert wurde, dann versetzte ihr der Angreifer einen gewaltigen Hieb mit einem Stanleymesser gegen die rechte Halsseite – und hinterließ eine tiefe, klaffende Wunde bis zur Wirbelsäule.

Not-OP
Sechs Stunden lang dauerte die Notoperation, die der 29-Jährigen vorerst das Leben rettete. Am Montag war die Frau allerdings noch immer nicht außer Gefahr. "Wir haben sie in künstlichen Tiefschlaf versetzt", hieß es von den behandelnden Ärzten. Dass sich Magdalena D. von dem Mordversuch jemals ganz erholen wird, oder den Ermittlern bald Auskunft geben kann, bezweifeln die Mediziner.

Fahndung
Indes wurde die Fahndung nach dem flüchtigen Gewalttäter ausgedehnt. Jetzt wird Osterbauer in der Obersteiermark und im südlichen Niederösterreich gesucht.

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