"Naturkatastrophe"

Auch der Ferne Osten Russlands brennt

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Die Waldbrände werden immer schlimmer. Insgesamt starben bereits 33 Menschen.

Mit einem Großaufgebot an Helfern versuchen die russischen Behörden die verheerenden Waldbrände im europäischen Teil des Landes in den Griff zu bekommen. Fast 240.000 Feuerwehrleute sind im Kampf gegen die Flammen im Einsatz, wie das Katastrophenschutzministerium am Samstag mitteilte. Präsident Dmitri Medwedew sprach von einer Naturkatastrophe.

238.000 Feuerwehrleute, 25.000 Fahrzeuge und 226 Flugzeuge und Hubschrauber kämpfen den Angaben des Katastrophenschutzes zufolge gegen Hunderte Feuer, die wegen der seit Wochen anhaltende Gluthitze in vierzehn Regionen im Westen Russlands ausgebrochen sind. Die Situation sei trotz der ungünstigen Wetterbedingungen durch den Großeinsatz "unter Kontrolle" gebracht worden, teilte das Ministerium mit.

Medwedew spricht von Naturkatastrophe
Unterstützt werden die Feuerwehrleute von mehr als 2.000 Soldaten, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur ITAR-TASS sagte. Nach Angaben des Katastrophenschutzes tobten am Samstag noch immer 400 Feuer, eine Fläche von mehr als 120.000 Hektar stand in Flammen. 387 Brände hätten am Vortag gelöscht werden können. In der besonders betroffenen Region Nischni-Nowgorod fachten starke Winde die Brände immer wieder an.

Staatschef Medwedew sprach angesichts der verheerenden Brände von einer Naturkatastrophe. "Unglücklicherweise sind die regionalen Kapazitäten des Katastrophenschutzes nicht ausreichend, weil wir es mit einer echten Naturkatastrophe zu tun haben", sagte Medwedew. Eine solche Katastrophe ereigne sich wahrscheinlich "einmal in 30 oder 40 Jahren", sagte der Präsident im russischen Fernsehen. Bereits am Vortag hatte er das Verteidigungsministerium angewiesen, Mittel und Personal für die Brandbekämpfung zur Verfügung zu stellen.

Zahl der Todesopfer steigt auf 33
Neben den Waldbränden im europäischen Teil Russlands stehen auch im Fernen Osten des Landes weite Gebiete in Flammen. Wie die Nachrichtenagentur ITAR-TASS am Sonntag unter Berufung auf die Forstbehörden meldete, verdreifachte sich binnen 24 Stunden in der Region die von den Bränden heimgesuchte Fläche. Besonders betroffen sei die Halbinsel Kamtschatka. Insgesamt stünden in der Taiga des Fernen Ostens derzeit rund 100.000 Hektar Wald in Flammen.

Unterdessen stieg die Zahl der Todesopfer der Waldbrände auf mindestens 33, darunter drei Feuerwehrmänner. Rettungskräfte fanden am Sonntag in einem niedergebrannten Dorf in der Region Nischni-Nowgorod zwei weitere Leichen.

Den europäischen Teil Russlands plagt seit Anfang Juli eine beispiellose Hitzewelle. In Moskau war es am Donnerstag mit 38,2 Grad so heiß wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 160 Jahren. Für die kommenden Tage sagen Meteorologen für die Region Temperaturen von bis zu 40 Grad voraus.

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