Insider behauptet: In Schülerwohnheim wurde jahrelang radikalislamische Lehre vermittelt.
Eine Koranschule, in der gegen den Westen und Juden gehetzt wird. Die Kinder und Jugendliche einer „Gehirnwäsche“ unterzieht und ihnen ein vormodernes Weltbild vermittelt, und das mitten in Niederösterreich. Der Bericht eines Aussteigers aus einem Schülerwohnheim in der 2.600-Einwohner-Gemeinde Kematen an der Ybbs schlägt Wellen.
„Sie haben mein Gehirn gewaschen“, sagt der junge Mann dem Magazin Biber. Erzkonservative Religionsgelehrte hätten ihn ab dem Alter von acht Jahren gemeinsam mit rund 40 anderen Buben jahrelang indoktriniert: Kontakt zu Mädchen war verboten.
Feinde. „Der Westen ist der Feind, die Juden sind böse“ waren die Lehren, die den Buben hier eingetrichtert wurden. Widerspruch wurde nicht geduldet (siehe Kasten rechts).
Erst mit dem Umzug nach Wien gelang ihm der Ausstieg. „Das war meine Rettung“, sagt er heute. Er habe ein „extrem verzerrtes Frauenbild“ gehabt, war geschockt von der Freizügigkeit.
Kein Problem
Heute wohnen nur Mädchen in der Einrichtung in Kematen. Bereits ab dem Alter von neun Jahren müssen sie Kopftuch tragen. Juliana Günther (ÖVP), Bürgermeisterin von Kematen, sieht kein Problem: „Die Kinder gehen zur Schule, wir haben nichts Negatives erfahren, es gibt keine Beschwerden von Nachbarn“, sagt sie zu ÖSTERREICH.
Hinter dem Wohnheim steht sufistische Organisation
Die türkische Organisation Süleymancilar steht hinter dem Wohnheim. Sie lehrt den Sufismus. Betrieben wird das Wohnheim unter dem Dach der Union Islamischer Kulturzentren (UIKZ). Dort wiegelt man ab: Murat Doymaz, Vorstand der Organisation, sagte dem Biber: „Antisemitische und antiwestliche Äußerungen sind nicht akzeptabel.“
Derartige Vorfälle würden „Konsequenzen nach sich ziehen“. Physische und psychische Gewalt seien in den Einrichtungen tabu. Der Bericht des Aussteigers liest sich anders. „Wieso werden Kinder über Jahrzehnte in Österreich solchem Gedankengut ausgesetzt?“, fragt er.