Neue Vorwürfe

Skyrunner Stangl ortet viele Neider

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Seinen Erfolg sehen "viele vielleicht nicht gerne.

Der steirische "Skyrunner" Christian Stangl ortet hinter den neuen Betrugsvorwürfen gegen seine Person Neider und will sich als Konsequenz eine Auszeit nehmen: "In mir hat sich etwas getan. Ich kann nicht mehr mit der selben Euphorie über das Bergsteigen berichten", meinte der 44-Jährige im APA-Gespräch.

Professionelle Hilfe
Mit seinem Projekt "14 Seven Summits", die sieben höchsten und die sieben zweithöchsten Berge aller Kontinente als erster Mensch zu besteigen, habe er sich "heillos verlaufen". Die Angst vor dem Versagen und dem Tod sei ein immer größerer Faktor geworden, weshalb er nun auch professionelle Hilfe in Anspruch nehme, schilderte Stangl. Eine gewisse Schädigung seines Rufes nach dem Geständnis, einen Gipfelsieg am K2 vorgetäuscht zu haben, habe er erwartet, doch die davon ausgelöste Welle hätte ihn sehr überrascht: "Es ist doch komplett normal, Fehler zu machen im beruflichen Leben", erklärte Stangl.

Shisha Pangma: Vorwürfe zurückgewiesen
Hinter den Vorwürfen, er habe unwahre Angaben bei seinen Expeditionen getätigt, ortet der Steirer Neider. "Ich war sehr erfolgreich in den vergangenen Jahren, das sehen viele vielleicht nicht gerne." Bereits im April 2006 habe es nach einer schnellen Begehung des Elbrus im Kaukasus Zweifel an seinen Leistungen gegeben. Nachdem seine Zeit nach etwa zwei Jahren überboten wurde, verstummten alle Kritiker wieder. "Sobald jemand schneller ist, ist jede Kritik wieder nur Schnee von gestern", sagte der 44-Jährige.

Bei allen Leistungen vor dem K2 in diesem Jahr stehe außer Zweifel, dass er sie vollbracht habe, betonte Stangl. Den Vorwurf im aktuellen "Falter", dass er 1998 den tibetischen Achttausender Shisha Pangma nicht alleine sondern mit einem baskischen Team bezwungen habe, wies er zurück: "Ich war nie im Team mit den Basken und habe sie vorher auch nicht gekannt", betonte der Extremsportler gegenüber der APA. Reine Kostengründe und ein kurzes Schönwetter-Fenster nach drei Wochen Schlechtwetter sollen ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass er schlussendlich zeitgleich mit den drei Basken den Aufstieg machte. Ihm habe niemand aus der Gruppe geholfen, als er nach seinem Abstieg große körperliche Beschwerden und Erfrierungen hatte.

Zweifel an Studer-Aussagen
Zweifel gibt es auch daran, dass der 44-Jährige bei seiner Besteigung des Mount Everest 2006 vom vorgelagerten Basislager (6.500 Meter) gestartet ist. Der Vorarlberger Bergführer Wilfried Studer sagte laut "Falter", dass Stangl vom Lager am Nordsattel (7.000 Meter) aufgebrochen sei. "Wenn ich mich recht erinnere, war Herr Studer zum Zeitpunkt meines Gipfelganges nicht mehr am Everest, sondern hat das Basislager bereits verlassen", konterte Stangl. Der Steirer versicherte, dass er vom vorgelagerten Basislager gestartet sei.
 

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