Vor allem Situation im Bereich des Haupteingangs im Visier.
Der Wiener Praterstern soll attraktiver werden - verspricht die Bezirksvorstehung Leopoldstadt. Gemeinsam mit der Stadt ist dazu nun ein "moderierter Prozess" gestartet worden, wie es am Donnerstag in einer Aussendung hieß. Erste Veränderungen wurden bereits jetzt in Aussicht gestellt: Geplant sind etwa kulturelle Events und ein vegetarisches Lokal.
Treffpunkt für Obdachlose
Der Praterstern sei ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, der seit Jahren verstärkt negativ in den Schlagzeilen auftauche - auch wenn die objektiven Zahlen und Fakten "mit Ausnahme weniger tragischer Einzelfälle" wenig Auffälligkeiten zeigen, wie betont wurde. Tatsächlich wurde das Bahnhofsgebäude erst 2008 erneuert. Es präsentiert sich seither als luftiges, modernes Gebäude. Trotzdem blieb die Station Treffpunkt für Obdachlose und Randgruppen. Vor allem der Alkoholkonsum am Vorplatz gilt als problematisch. Rufe nach einem Alkoholverbot wurden bereits laut.
An dem nun gestarteten Prozess - in dem Maßnahmen zu einer positiven Entwicklung des Platzes entwickelt werden sollen - sind Vertreter der politischen Parteien genauso beteiligt wie Abteilungen der Stadt, die ÖBB, die Wiener Linien oder die Polizei. Auch Sozialarbeiter und Wirtschaftstreibende werden eingebunden. Bei einem ersten Workshop wurde laut Aussendung konstatiert, dass Verbesserungen vor allem im Bereich des Haupteingangs nötig seien.
Positive Richtung
Obwohl der Prozess noch in der Startphase sei, würden sich bereits einige Maßnahmen abzeichnen, hieß es in der Aussendung: Neue Aufenthaltsbereiche sollen geschaffen, Fußwege erleichtert und einige Bereiche besser beleuchtet werden. Darüber hinaus wurden "künstlerische Aktivitäten oder kleinere Veranstaltungen" angekündigt, die neues Leben auf den Praterstern bringen.
Die Eröffnung eines neuen vegetarischen Lokals am Vorplatz des Bahnhofes und die Renovierung des Tegetthoff-Denkmals werden, so hofft man, ebenfalls zu einem "frischeren Bild" des Pratersterns beitragen. Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger (Grüne) zeigte sich jedenfalls zuversichtlich: "Für mich ist es wesentlich, dass wir am Praterstern endlich gemeinsam in eine positive Richtung gehen." Sie wünsche sich, dass die Bewohner der Leopoldstadt in Zukunft stolz darauf sein können, "den Praterstern als urbanen, gut funktionierenden Bahnhof in unserem Bezirk zu haben".
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