Missbrauchs-Verdacht

SOS-Kinderdorf: 67 neue Meldungen

SOS-Kinderdorf hat nach dem "Falter"-Artikel über Vorwürfe gegen den Standort in Moosburg in Kärnten mehrere Anlaufstellen für Personen eingerichtet, die in der Vergangenheit "Unrecht erlebt haben". 

Derzeit liegt bei SOS-Kinderdorf kein neuer Missbrauchs-Verdachtsfall vor. Es gibt aber aktuell 67 Meldungen, die über die diversen Andockstellen an die Organisation herangetragen wurden. Da das Spektrum dieser Eingänge sehr weit ist, muss sich daraus nicht zwingend ein neuer Fall ergeben, hieß es. Die Geschäftsführerin rief aber etwaige betroffene Personen dazu auf, sich bei SOS-Kinderdorf zu melden - auch im Fall Gmeiner. 

Mit einem Anstieg an Kontakten nach dem öffentlichen Aufruf wird von Seiten der Organisation gerechnet, hieß es. Die unabhängige Reformkommission unter der Leitung von Irmgard Griss hat am 8. Oktober ihre Arbeit aufgenommen. Dorthin kann man sich über info@reformkommission.at melden - eine eigene Website mit anonymer Kontaktfunktion würde in Kürze folgen.

Alle Meldungen werden laut SOS-Kinderdorf vertraulich behandelt, unabhängig geprüft und - wo angebracht - in das Opferschutzverfahren eingebracht, das Unterstützung, Therapie oder finanzielle Anerkennung ermöglicht.

Aktuell gelte, dass jeder Verdachtsfall unverzüglich an die zuständige Kinder- und Jugendhilfe und - falls notwendig - an die Strafverfolgungsbehörden gemeldet werde, so die Organisation. Diese Pflicht wurde nach früheren Versäumnissen (Moosburg, Imst) verschärft. Die interne Meldepflicht und externe Anzeigewege seien seit der Kinderschutzrichtlinie 2023 und der neuen Compliance-Struktur 2025 verbindlich geregelt.

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