Autofahrer stehen täglich bis zu eine Stunde im Stau. Eine Besserung ist nicht in Sicht.
Kein Ende der Horror-Meldungen über Staus: Täglich gibt es bis zu 20 Kilometer Stau. Die Ursachen: Baustellen, Unfälle und Urlaubs-Muffel (s. unten). Die Gefahrenzonen sind quer über Österreich verteilt (siehe Grafik unten). Allein seit Montag verursachten vier Unfalllenker Megastaus:
- Montag: 9 km Stau. Kurz nach 6 Uhr prallte auf der A2, Höhe Gleissenfeld, ein Pkw gegen die Randleitschiene: neun Kilometer Stau.
- Dienstag: Lkws legen Verkehr lahm. Massencrash löst Verkehrsinfarkt aus: Am Knoten Inzersdorf verkeilten sich zwei Lkws und ein Pkw.
- Dienstag: 7.500 Hühner auf der A1. Diese Geschichte ging um die Welt: Ein Tiertransporter krachte gegen einen Brückenpfeiler in Asten (OÖ). Tausende Tiere mussten eingefangen werden – 20 Kilometer Stau.
- Mittwoch: 15 km Stau bei SCS. Mittwochfrüh krachten bei Vösendorf erneut mehrere Autos und ein Lkw ineinander und standen quer über die Fahrbahn. Die Folge: 15 Kilometer Stau ab 7 Uhr.
Megastaus: Baustellen und Rowdys sind schuld
Kein Ende in Sicht. Verkehrsexperte Hermann Knoflacher von der TU Wien macht wenig Hoffnung auf Besserung: „Je mehr Straßen die Asfinag baut, umso mehr Staus gibt es – neue Straßen ziehen mehr Autos an.“ Zudem seien die Fahrer selbst schuld: „Vor allem Lkw-Frächter aus dem Osten halten sich nicht an unsere Verkehrsregeln – und verursachen dadurch Unfälle.“
Die Stau-Hotspots des Sommers
- A1: Baustelle bei Pöchlarn – Melk.
- A2: Zwischen Wiener Neustadt und Grimmenstein
- A23: Südosttangente bei Stadlau & Hirschstetten
- A4: Bereich Schwechat
- A4: Grenze Nickelsdorf
- A2: Graz-Ost
- A9: Grenzkontrolle Spielfeld
- A11: Karawankentunnel
- A13: Grenzübergang Brenner
- S16: Vor Langen und St. Anton am Arlberg.
- A12: Kufstein – Grenze nach Deutschland.
- A1/A10: Salzburg Stadt und Grenze Walserberg.
Tourismus-Experte: Nur 10 Prozent fahren jetzt weg
Ungewohnt: Vergangene Woche starteten 470.000 Schüler in die Ferien. In den letzten Jahren war Österreich anschließend quasi verwaist – alle waren auf Urlaub.
Heuer ist das ganz anders: Es scheint, als ob diesmal die meisten daheim geblieben sind. „Weil überhaupt nur 49 Prozent im Urlaub verreisen – und diese Reisen immer flexibler und kürzer ausfallen –, ist es längst eine Mär, dass die Stadt im Sommer leer ist. Derzeit sind höchstens 10 Prozent verreist“, so die Analyse von Freizeitforscher Peter Zellmann (Zahlen gelten für Wien).
Deswegen staut es sich auf Straßen und Liegewiesen der Bäder. Im August setzt dann die Reisesaison so richtig ein.