Bewegte Zeiten für Autofahrer in Graz: Ab 1. Juli jagen 110 städtische Sheriffs die Parksünder. Kostenlose Stellplätze werden immer seltener.
17 Millionen Euro flossen im Vorjahr aus den gebührenpflichtigen Kurzparkzonen in die Kassen der Landeshauptstadt. Diese geht mit 1. Juli erstmals selbst auf Parksünder-Jagd: Keine Fremdfirma, sondern das Grazer Parkraum Service (GPS) überwacht mit 110 städtischen Sheriffs die rund 13.000 Parkplätze der „Blauen Zone“ (Zentrum) und 7.000 der „Grünen Zone“ am Stadtrand. Motivation: „Die GPS kostet uns jährlich um 600.000 Euro weniger“, erklären Bürgermeister Siegfried Nagl und Finanzstadtrat Gerhard Rüsch (beide VP). Für die Jagd auf Falschparker stehen den „Blauhelmen“ – so werden die neuen Parksheriffs wegen ihrer auffälligen blauen Kappen gerufen – umweltschonende Hybrid-Autos zur Verfügung.
Zonen wachsen
Im Hintergrund bereitet die Stadt nicht nur eine
Ausdehnung der Grünen Zone vor – ÖSTERREICH berichtete – sondern plant
auch, die Blaue Zone zu verdichten. Konkret: Nördlich der Keplerstraße und
der Wickenburggasse kann in vereinzelten Straßenzügen derzeit noch kostenlos
geparkt werden. Diese Lücken – vor allem in Bahnhofsnähe – könnten
geschlossen werden, bestätigt Parkraummanager Günther Janezic.
Pendlerparkplätze
Ein weiteres Thema unter den
Verkehrsplanern ist, die Pendlerparkplätze rund um das ORF-Landesstudio
auszubauen. „Zwischen St.-Peter- Hauptstraße und Münzgrabenstraße ist das
denkbar“, betont Janezic, dass das Parkraumkonzept erst mit Herbst vorliegen
wird und von der Politik noch abgesegnet werden muss.
Zahlen via Handy
Bürgermeister Nagl schwärmt indes vom Bezahlen
mit dem Handy am Parkscheinautomaten, was aber frühestens 2009 möglich sein
wird.
Kammer kassiert
Bereits fix ist, dass die Wirtschaftskammer im
Norden von Graz ihre eigene Kurzparkzone einrichtet: Ab 1. Juli heißt es
dort einen Euro für eineinhalb Stunden oder drei Euro für einen Tag zu
berappen.