Die Dealerbande verkaufte 20 Kilo Marihuana, dazu Heroin und Kokain. Die Beschuldigten wurden in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.
Eine 15-köpfige Dealerbande sowie Drogen im Wert von rund 40.000 Euro haben Ermittler der Grazer Polizei seit Anfang des Jahres aus dem Verkehr gezogen. Rund 20 Kilogramm Marihuana sowie mehrere hundert Gramm Heroin und Kokain mit einem Wert von rund 250.000 Euro sollen die algerischstämmigen Männer im Grazer Raum verkauft haben.
Ermittlungen seit Mitte Februar
Bereits Mitte Februar wurde ein
66-jähriger Drogenkurier, ein Franzose algerischer Abstammung, am Grazer
Hauptbahnhof festgenommen. Spürhunde hatten das versteckte Suchtgift - zwei
Kilogramm Marihuana und 100 Gramm Kokain - unter dem Reserverad seines
Wagens erschnüffelt. Die Auftraggeber der Lieferung wurden in einem nahe
gelegenen Lokal verhaftet. Die Gruppe fand jedoch bald einen
Ersatzlieferanten in Wien.
Bei einer weiteren Verhaftung Mitte März in Graz versuchte ein Verdächtiger, durch einen Sprung aus einem Fenster in viereinhalb Metern Höhe auf den Gehsteig zu entkommen. Dabei zog er sich einen Oberschenkelbruch zu. In seiner Wohnung am Eggenberger Gürtel fanden die Ermittler Heroin, offenbar hatte der Mann von dort aus zusammen mit einem anderen Mitglied der Bande einen regen Handel mit Suchtgiften betrieben. Laut Zeugen sei es in der Wohnung zugegangen wie in einem Bienenstock. Den Mitbewohner des Mannes, der aus dem Fenster sprang, hatten die Beamten bereits am Tag zuvor festgenommen.
Größter Coup im Mai
Mitte Mai gelang es den
Drogenfahndern mit der Festnahme von sechs weiteren mutmaßlichen
Bandenmitgliedern der größte Coup. Bei den darauffolgenden
Wohnungsdurchsuchungen wurden größere Mengen an Marihuana, Heroin, Kokain
beschlagnahmt. Auch 20.000 Euro in bar - laut Stadtpolizeikommando handelt
es sich dabei um Drogengeld - wurden sichergestellt. Am 10. Juni drangen die
Fahnder schließlich in die Wohnung des mutmaßlichen Wiener Drogenkuriers ein
und nahmen den Mann fest. Bei den 15 Festgenommenen handelt es sich
abgesehen von dem 66-jährigen Drogenkurier ausschließlich um algerische
Asylwerber. Die Beschuldigten wurden inzwischen die Justizanstalt
Graz-Jakomini eingeliefert.