Junge Mutter nach Attacke verstorben

Graz versinkt nach Tragödie in Lichtermeer

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Ganz Graz trauert um die junge Mutter, die auf offener Straße erstochen wurde.

Graz. Nur wenige Tage nach der Tragödie, die sich auf der St. Peter Hauptstraße ereignet hat, sitzt der Schock und die Trauer über den Tod einer 33-jährigen Mutter zweier Kinder sehr tief. Am Tatort hat sich eine Welle der Anteilnahme breitgemacht: Alle paar Minuten bleiben Menschen hier stehen, legen Blumen ab, entzünden Kerzen. An jener Straße ging die Zahnarztassistentin entlang, als der 27-Jähriger mehrmals auf sie einstach. Einen Tag nach dem furchtbaren Attentat erlag die Frau ihren Verletzungen.

Reaktionen. „Wir sind zutiefst erschüttert und schockiert“, teilten Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) und Frauenlandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) mit. Man sei umgehend informiert worden und befinde sich im Austausch mit den Behörden. „Jetzt sind Polizei und Justiz am Zug, um die Taten aufzuklären. Wir fordern die volle Härte des Gesetzes“, so Kampus und Bogner-Strauß. Die Landesrätinnen betonen, „dass bei Gewaltpräventionen und Gewaltschutz weiterhin massive Anstrengungen unternommen werden müssen“.
Schock. Die furchtbare Tat hat viele Grazer sprachlos gemacht. „Ich bin regelmäßig auf dieser Straße unterwegs. Es ist so furchtbar und hätte jeden erwischen können“, schildert eine Frau, die vor Ort einen Blumenstrauß niedergelegt hat.

Fassungslos zeigt sich auch Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP), der am Donnerstag via Facebook Folgendes mitteilt: „Erschüttert, dass die gestern in St. Peter hinterrücks attackierte zweifache Mutter den Verletzungen erlegen ist. Meine Gedanken sind jetzt bei der Familie.“

Hintergrund. Auch Hans-Peter Kapfhammer, Leiter der psychiatrischen Klinik des LKH Graz, kann die furchtbare Tat des 27-Jährigen nicht fassen. „Der Vorfall ist entsetzlich, es ist schrecklich. Der Patient war einige Wochen bei uns. Er war zunächst auf einer geschlossenen Station behandelt worden, die auch einer richterlichen Genehmigung bedurft hatte, und war dann einige Wochen noch auf einer offenen Station da“, so Kapfhammer. Die Entlassung des ehemaligen Umweltsystem-Studenten war – wie sonst auch üblich – durch medikamentöse Behandlung, psychotherapeutische Betreuung und Gespräche mit Familie über mehrere Tage gezielt vorbereitet worden.

Überraschend. Es gab, laut Kapfhammer, nicht den geringsten Anhalt, „dass fremdaggressive Verhaltensweisen, gewaltsame Handlungen gegen irgendwelche Drittpersonen zutage getreten wären“. Jetzt sei man dabei, alles zu analysieren.

 

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