Rund 30 Millionen Euro lässt sich die Estag den Neubau ihrer Konzernzentrale kosten. Jetzt flatterte dem Konzern ein Abbruchbescheid ins Haus.
Gerade erst haben die Manager-Gagen bei der Energie Steiermark wieder für Wirbel gesorgt, nun steht der Landesenergieversorger vor dem nächsten peinlichen Problem. Die Estag muss nämlich ihre nagelneue Konzernzentrale am Leonhardgürtel in Graz wieder abreißen – so steht es zumindest in dem Bescheid, den die Stadt Graz dem Unternehmen Ende Juli zugestellt hat.
"Normales Verwaltungsverfahren"
Im Büro von
Bürgermeister Siegfried Nagl (VP) bestätigt man den Bescheid, spricht aber
von einem „ganz normalen Verwaltungsverfahren“. Konkret gehe es dabei um das
oberste Stockwerk des früheren Steg-Gebäudes, sagt Nagl-Sprecher Thomas
Rajakovics. „Sie haben einen Stock mehr gebaut, als geplant. Der müsste
wieder weg.“ Die Estag müsse aber nicht „sofort alles wegreißen“ – der
Konzern habe inzwischen einen neuen Bauantrag eingereicht. Die Stadt warte
nun den Ausgang des Bauverfahrens ab.
Grosz schießt scharf
Bei der Estag macht man die
Ex-Vorstände Franz Kailbauer und Karl-Franz Maier für den „Fehler“
verantwortlich. Man wolle sich nun „um bestmöglichen Dialog mit sämtlichen
befassten Behörden bemühen“, heißt es.
Stadt und Estag hätten den Bescheid vom Juli vertuschen wollen, meint dagegen BZÖ-Gemeinderat Gerald Grosz. Er frage sich, wie die Estag ein Murkraftwerk planen könne, wenn man nicht einmal in der Lage sei, „die eigene Konzernzentrale ordnungsgemäß zu bauen“.