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Steiermark

Felssturz in steirischer Klamm - Zwei Tote, sieben Verletzte

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Mehrere Menschen von Steinbrocken getroffen - Vier Hubschrauber im Einsatz.

Bei einem Felssturz in der Bärenschützklamm bei Mixnitz nördlich von Graz sind am Mittwoch eine 50-jährige Frau aus Ungarn und eine 21-Jährige aus dem Bezirk Graz-Umgebung getötet worden. Die Gesteinsbrocken hatten gegen 12.00 Uhr einen Wandersteig und dort angebrachte Treppenleitern aus Holz zerstört. Sieben Personen erlitten leichte, eine Person schwere Verletzungen, wie die Polizei mitteilte.

Das Felsstück war um die Mittagszeit abgebrochen. Dabei wurden mehrere Wanderer von Felsteilen getroffen. Die Alarmierung der Einsatzkräfte gestaltete sich schwierig, da in der engen Schlucht kein Handyempfang herrscht. Zwei Rettungshelikopter des ÖAMTC, C12 und der C17, sowie ein Polizei- und ein Bundesheer-Hubschrauber flogen Verletzte per Seilbergung aus bzw. Retter und Material ein. Die beiden ums Leben gekommenen Frauen wurden von der Polizei-"Libelle" aus der schwer zugänglichen Klamm geborgen.

Bärenschützklamm Steiermark
© APA/ERWIN SCHERIAU
× Bärenschützklamm Steiermark
 
Bärenschützklamm Steiermark
© APA/ERWIN SCHERIAU
× Bärenschützklamm Steiermark

Die Bergrettung der Ortsstelle Mixnitz führte die Rettung der acht Verletzten durch. Diese wurden zum Eingang der Klamm gebracht, dort vom Rettungsdienst bzw. Rettungshubschraubern übernommen und in Krankenhäuser eingeliefert. Die genauen Identitäten und Nationalitäten der verletzten Personen war noch Gegenstand der Ermittlungen. Es dürfte sich aber zum Teil um Österreicher und Ungarn handeln.
 
Bärenschützklamm Steiermark
© APA/ERWIN SCHERIAU
× Bärenschützklamm Steiermark
 
Bärenschützklamm Steiermark
© APA/STRINGER
× Bärenschützklamm Steiermark

Die vom Mixnitzbach durchflossene Bärenschützklamm ist extrem unzugänglich, Retter und Material mussten durch steile Felswände abgeseilt werden oder von Mixnitz aus wenigstens eine Stunde lang aufsteigen, um zur Unglücksstelle zu gelangen. Im Einsatz standen die Bergrettung, das Rote Kreuz, die Alpinpolizei und das Bundesheer. Die Rettungskräfte mussten auch den eiskalten Mixnitzbach mit Hilfe einer Canyoning-Rettungsgruppe aus der Obersteiermark absuchen, da sich dort eventuell weitere Opfer befinden könnten. Der Mixnitzbach in der Klamm birgt zahlreiche Wirbel und vom Wasser ausgeschürfte Bereiche, dazu Spalten und Schlünde. Die Canyoning-Gruppe und deren Material wurde vom Bundesheer eingeflogen.

Die Bärenschützklamm ist bis auf weiteres für Besucher und Wanderer gesperrt. Die Alpinpolizei Bruck-Mürzzuschlag führt noch weitere Erhebungen betreffend des Unfallhergangs durch.

Die Bärenschützklamm ist eine wasserführende Klamm, in der über 164 Leitern ein Höhenunterschied von etwa 350 Metern zwischen 750 Metern und rund 1.100 Metern Seehöhe überwunden wird. Ausgangspunkt ist Mixnitz im Gemeindegebiet von Pernegg (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag), die Klamm führt u.a. zur Wallfahrtskirche Schüsserlbrunn, zur Almwirtschaft "Zum guten Hirten", auf den Hochlantsch (1.720 Meter Seehöhe) oder in Richtung Teichalm.
 
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