Keine Hilfe

Freundinnen legten Drogentoten ins Stiegenhaus

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Einer an einer Überdosis verstorbener 16-Jähriger wurde von vier Frauen, mit denen er Drogen konsumiert hatte, einfach ins Stiegenhaus gelegt.

Vier Frauen aus der Grazer Suchtgiftszene haben den 16-Jährigen, der in der Wohnung einer der Frauen eine Überdosis Drogen konsumiert hatte und gestorben war, einfach im Stiegenhaus abgelegt. Nachbarn entdeckten den Burschen und alarmierten die Polizei, hieß es seitens der Sicherheitsdirektion Steiermark.

Rettungswagen wieder abbestellt
Die Frauen im Alter von 22 bis 26 Jahren - teilweise einschlägig vorbestraft - und der 16-Jährige hatten in der Nacht auf Mittwoch vergangener Woche Tabletten genommen und Substitol gespritzt. Da es dem Burschen daraufhin sehr schlecht ging, riefen sie die Rettung. Kurz danach sei er aber wieder aufgewacht, weshalb sie die Einsatzkräfte wieder "abbestellten", erklärte ein Beamte.

Panikreaktion endet mit Anzeige
Noch in der selben Nacht verstarb der 16-Jährige jedoch. Am nächsten Tag legten die Frauen ihn in einer Panikreaktion ins Stiegenhaus. Eine Obduktion ergab, dass der junge Mann ein Lungenödem und eine massiven Gehirnschwellung erlitten hatte. Die vier Frauen werden nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt. Auch eine Anklage wegen im Stich lassen eines Verletzten sei nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich, so die Polizei.

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