ÖSTERREICH

Herberstein-Anwalt will Gutachter rauswerfen

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Neuer Antrag gegen Sachverständigen Kleiner: Er half der SPÖ im Wahlkampf . Dem Prozess droht nun eine satte Verzögerung.

Die Schöffen im Herberstein-Prozess rund um Abgabenhinterziehung, angeblich fahrlässige Krida und um Betrug stehen vor einer schweren Entscheidung: Andrea Herbersteins Verteidiger fordert sie auf, Gerichtsgutachter Fritz Kleiner – bekannt aus dem Bawag-Prozess – wegen Befangenheit auszutauschen. Kleiner hat 2005, und das gibt er auch zu, für einen Freund bei der SPÖ eine Millionen-Förderung unter der damaligen Landeschefin Waltraud Klasnic (ÖVP) für Herberstein untersucht. Ergebnis: Die SP gewann die Landtagswahl nicht zuletzt wegen der Tierpark-Affäre. Kleiner indes wurde zum Gerichtssachverständigen in dieser Causa bestellt.

„Ein klarer Fall von Befangenheit“, so Peter Bartl, Verteidiger der „Gräfin“. Zumal Kleiner später die Medien mit pikanten Informationen über Herberstein und ihren Lebensgefährten, den Starbariton Thomas Hampson versorgt haben soll. Das Paar klagte, Kleiner wurde freigesprochen, kann nun aber „nicht mehr unparteiisch sein“, so Bartl. Er fordert – nicht zum ersten Mal – einen „objektiven Sachverständigen“. Am besten aus Deutschland.

Kleiner nimmt den jüngsten Ablehnungsantrag gelassen: „ Ich bin mit der Rolle des bösen Sachverständigen schon vom Bawag-Prozess vertraut.“

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