Watchgroup

Herrengasse als sexistisch entlarvt

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Erster Wahrnehmungsrundgang der Grazer „Sexismus-Sheriffs“. Die City bekam schlechte Noten, die Grazer ließ das jedoch kalt.

Ihren ersten Streifzug unternahm gestern die „Watchgroup gegen sexistische Werbung“ in Graz. Im Visier der Truppe standen Auslagen in der Herren- und der Hans-Sachs-Gasse.

Erste Station: Palmers.
Mit diesem Klassiker startete der knapp 20-köpfige Tross unter der Führung von Isabella Meier vom Frauendokumentations- und Projektzentrum Graz. Im Rampenlicht: Das Sujet einer jungen Frau im Bikini. Überraschung: Die spärliche Bekleidung des Models war kein Problem. „Es geht nicht immer um Nacktheit“, erklärte Meier. Das Problem sei vielmehr, dass die Frau „als schwach“ dargestellt würde. Konkret wird dies durch „den Griff ins Haar, Selbstberührung und den geneigten Kopf“ vermittelt. Der Mann im Schaufenster daneben hingegen, werde als „stark und selbstsicher“ präsentiert.

Ähnliche kritische Sujets bekamen die Rundgang-Teilnehmer nur wenige Schritte weiter zu sehen: in der Humanic-Auslage.

Klammerth überrascht
Mit einem Positiv-Beispiel wartete hingegen das Unternehmen der Bürgermeister-Familie Nagl auf. Die Bilderschleife im oberen Teil der Klammerth-Auslage zeigt Menschen verschiedener Generationen, auch Männer, die interessiert auf die Waren hinunterblicken. Und das, obwohl es sich um Haushaltsartikel handelt. „Auch so kann Werbung aussehen“, so Frauenstadträtin Elke Edlinger (SP).

Passanten hatten für die staubildende Sexismus-Watchgroup übrigens wenig Verständnis. Ausrufe wie „Platz frei“ oder „Weg da“ standen an der Tagesordnung.

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