Griechenland-Brände

Lage weiterhin dramatisch - Wind lässt nach

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Trotz massiver internationaler Hilfe bekommen die Einsatzkräfte die verheerenden Waldbrände in Griechenland nicht unter Kontrolle.

Seit Tagen wüten in Griechenland die verheerendsten Waldbrände seit Menschengedenken: Auch am Dienstag ist die Lage dramatisch. Lesen Sie hier Augenzeugenberichte und die aktuellsten Entwicklungen aus der Feuerhölle:

14:30 Uhr: Ministerpräsident ruft zu Solidarität auf
Der griechische Ministerpräsident Kostas Karamanlis hat seine Landsleute angesichts der verheerenden Brände zu Solidarität und Eintracht aufgerufen. In Anbetracht dieser "nationalen Tragödie" dürfe es keinen Raum für politischen Streit geben. "Wir müssen jetzt den Menschen helfen, in ihren Dörfern zu bleiben. Und dabei, dass sie sich wieder eine Zukunft vorstellen können", sagte Karamanlis am Dienstag nach einer Krisensitzung in Athen.

13.45 Uhr: Brände zerstören Fläche von der Größe Luxemburgs
Die jüngsten Waldbrände in Griechenland haben nach ersten Schätzungen eine enorme Fläche vernichtet. Wie die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte, ging allein zwischen dem 24. und 26. August ein knapp 1.840 Quadratkilometer großes Gebiet in Flammen auf. Nach vorläufigen Berechnungen der EU-Experten zerstörten Waldbrände in Griechenland damit in diesem Jahr eine Fläche von insgesamt knapp 2.690 Quadratkilometern. Das ist etwas mehr als Fläche Luxemburgs.

12: 35 Uhr: Viele ältere Menschen vom Feuer betroffen
Die Waldbrände in Griechenland haben viele alte Menschen in eine verzweifelte Lage gebracht. In einem Hotel in Sparta auf dem Peloponnes, wo die Behörden einige Flüchtlinge unterbrachten, äußerten die älteren Bewohner am Dienstag ihre Hoffnungslosigkeit: "Im Moment können wir nicht zurückkehren, in unserem Alter werden wir vom Qualm erstickt", sagte die 85-jährige Witwe Dimitra Agrida, die aus ihrem Haus im Dorf Spaneika fliehen musste.

11: 45 Uhr: Flammeninferno nimmt kein Ende
Bei den verheerenden Bränden sind bisher mindestens 64 Menschen ums Leben gekommen. Nahe der Kleinstadt Zacharo im Westen der Halbinsel Peloponnes entdeckte die Polizei die Leiche eines Hirten, teilten die Behörden mit.

11:00 Uhr: Österreicher nehmen Kampf gegen Flammen auf
Das österreichische Hilfskontingent, das die griechische Feuerwehr bei den Löscharbeiten der verheerenden Waldbrände unterstützt, hat am Dienstag die Arbeit aufgenommen. "Wir werden jetzt bei einer Sitzung den Einsatz mit den anderen Teams koordinieren", so der Kommandant des Kontingents, Gerold Doblhammer, in der Früh. Die ersten Flüge dürften die Österreicher noch im Laufe des Vormittages absolvieren.

Insgesamt sind 28 Mann in das Zentrum für die internationalen Helfer rund 20 Kilometer von Athen entfernt geflogen. 25 Angehörige des Bundesheeres werden dabei von drei Mitgliedern der oberösterreichischen Feuerwehr unterstützt. Geflogen werden die Einsätze mit zwei Hubschraubern vom Typ Agusta Bell 212 und drei Flugzeugen des Typs PC-6.

10: 35 Uhr: Geheimdienst soll Brandstifter finden
Die Waldbrandkatastrophe in Griechenland hat die Regierung endlich zum Handeln gezwungen. Der Geheimdienst und eine Anti-Terror-Einheit sollen die Polizei bei ihren Ermittlungen unterstützen, wie der für die öffentliche Ordnung zuständige Minister Vyron Polydoras am Montag mitteilte. Es gebe etliche Hinweise auf Brandstiftung wie Zeugenaussagen und Beweismittel, die weitere Untersuchungen erforderten, erklärte Polydoras

10:10 Uhr: Feuerwehren melden sich zu Wort
Heftige Kritik gab es an der Koordination der Löscharbeiten: Pensionierte Feuerwehroffiziere sagten im Fernsehen, es gebe in Griechenland keine Stelle, die die Kräfte bündle. Außerdem haben die freiwillige Feuerwehren nur wenige Mitglieder. "Wir sehen jetzt, wie wichtig die freiwillige Feuerwehr ist. Hätten wir solche Leute überall gehabt, würden wir vielleicht jetzt nicht so viele Tränen vergießen", sagte Nikos Sachinidis, Präsident des Verbandes der freiwilligen Feuerwehr.

09:00 Uhr: Medien schießen sich auf Regierung ein
Der Staat habe nicht funktioniert, schrieb die Zeitung "Ta Nea". "Unfähig", titelte die linksliberale "Eleftherotypia" und veröffentlichte auf der ersten Seite ein Bild von den Zerstörungen in Olympia. Die Politiker kümmerten sich einen "Dreck" um die Menschen in den Orten der Tragödie bei Zacharo, Kalamata, Sparta und auf der Insel Euböa, sagte ein Fernsehkommentator und beklagte die Zerstörungen in der antiken Stätte von Olympia. Lediglich das regierungsnahe Blatt "Eleftheros Typos" forderte zu "Eintracht und Solidarität" auf.

08:25 Uhr: Nach Demo - Verhaftungen nehmen zu
Nach der Demonstration von mehreren Tausend Personen am Montagabend in Athen, vesuchen die Behörden ihre Handlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Mehr als 100 Personen seien bereits im Zusammenhang mit den Bränden verhaftet worden. Die Anklagen gegen mutmaßliche Brandstifter würden so rasch wie möglich fertig gestellt, heißt es aus Regierungskreisen.

08:05 Uhr: Erdbeben bei Athen
Ein Erdbeben der Stärke 4,4 hat am Dienstagmorgen die Region um Athen erschüttert und die Menschen in Angst versetzt. Das Zentrum des Bebens lag rund 37 Kilometer nördlich der griechischen Hauptstadt. Verletzt wurde nach ersten Angaben der Polizei niemand.

07:40 Uhr: Internationale Hilfe wird ausgeweitet
An den Löscharbeiten beteiligten sich am Dienstag neben den 37 griechischen Löschhubschraubern und -Flugzeugen auch vier französische, ein italienisches, zwei spanische, ein türkisches Flugzeug sowie mehrere Hubschrauber aus Holland, der Schweiz, aus Österreich und aus Rumänien. Auch drei Hubschrauber aus Deutschland wurden erwartet.

07:15 Uhr: Evakuierungen auf Euböa
Die verheerenden Waldbrände auf der griechischen Halbinsel Euböa haben in der Nacht zum Dienstag die Umgebung der Ortschaft Seta erreicht. Die rund 300 Einwohner mussten in Sicherheit werden, teilten die Behörden mit. Eine kilometerlange Front mit bis zu 20 Meter hohen Flammen bewegt sich vom Hinterland des mittleren Teils der zweitgrößten griechischen Insel in Richtung Ägäis.

06:20 Uhr: Am Peloponnes bessert sich Lage
Etwas entspannt habe sich dagegen die Situation auf den Bergen des Peloponnes um die Kleinstädte Andritsena und Karytena, teilten die Rettungsdienste mit. Entspannt hatte sich die Lage auch im Raum der Hafenstadt Kalamata und in der Region von Sparta, berichtete am Dienstagmorgen der staatliche griechische Rundfunk NET.

5 Uhr 30 Uhr: Soforthilfe angekündigt
Die griechische Regierung stellt für Geschädigte der verheerenden Waldbrände eine Soforthilfe von mehr als 200 Millionen Euro bereit. Das teilte der stellvertretende Finanzminister Petros Doukas mit. Das Geld soll an betroffene Familien, Unternehmen und Kommunen fließen.

Lesen Sie hier: Das war der dramatische Montag

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