Der 55-Jährige fertigte Arzt-Atteste mit nachgemachtem Stempel sowie Laborbefunde über nachgewiesene Antikörper an.
Nach gefälschten Impf-Zertifikaten sind nun auch gefälschte "Genesungs-Zertifikate" im obersteirischen Bezirk Liezen aufgeflogen: Ein 55-jähriger Verdächtiger gestand, zumindest 17 Männern und Frauen selbst erstellte Bestätigungen über eine Covid-Genesung sowie Laborbefunde über nachgewiesene Antikörper weitergegeben zu haben. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, hatte der Obersteirer dafür sogar einen Arzt-Stempel nachmachen lassen.
Bereits Ende 2021 hatten Beamte bei Covid-Kontrollen Auffälligkeiten bei einem vorgezeigten "Genesungs-Zertifikat" festgestellt. Ermittlungen erhärteten dann den Verdacht, dass es sich bei dem vorgeblichen ärztlichen Attest um eine Totalfälschung handelt. Das Schreiben sollte eine bereits überstandene Covid-Infektion nachweisen. Die Polizei hat nun den 55-jährigen Pensionisten aus dem Bezirk Liezen ausgeforscht. Bei einer Hausdurchsuchung entdeckten die Beamten den Stempel eines Allgemeinmediziners aus dem Bezirk Liezen. Der echte Arzt dürfte offenbar gar nicht gewusst haben, dass mit einem nachgemachten Stempel und seinem Namen die gefälschten Zertifikate in Umlauf gebracht wurden.
Der Verdächtige gestand, dass er die Fälschungen selbst angefertigt hat, um sie selbst zu verwenden und weiterzugeben. Verkauft habe er sie nicht, sondern nur Bekannten aus Gefälligkeit überlassen. Die bisher ausgeforschten Abnehmer waren großteils geständig und gaben zu, dass sie wissentlich Fälschungen übernommen haben. Ihr Motiv war, im täglichen Leben leichter bei 2G- und 3G-Kontrollen durchzukommen.
Der 55-Jährige wird wegen Urkundenfälschung angezeigt. Außerdem erfolgen mehrere verwaltungsrechtliche Anzeigen an die Bezirkshauptmannschaft Liezen wegen missachteter Covid-Schutzmaßnahmen.