„Wir verbinden physikalisches Verständnis mit datengetriebener Intelligenz“, sagt Projektleiter Martin Blass. „So schaffen wir Systeme, die nicht nur hören, sondern auch verstehen, was sie hören.“
Stmk. In den vergangenen Wochen häuften sich Sichtungen unbekannter Drohnen. Am Joanneum Research wurden Systeme entwickelt, die den Luftraum „abhören“ können, ohne selbst Signale auszusenden. Mittels künstlicher Intelligenz lernt diese Technologie, zwischen Geräuschmustern zu unterscheiden und so unerlaubte Flugobjekte zuverlässig zu erkennen.
Das charakteristische Summen einer Drohne kann der Mensch kaum wahrnehmen, ein Mikrofonarray kann es hingegen präzise erfassen:
„Im Gegensatz zu aktiven Systemen – wie Radar – arbeitet die akustische Methode passiv; sie sendet selbst keine Signale aus und bleibt dadurch unentdeckt. Das macht sie besonders wertvoll in sicherheitskritischen Szenarien“, erklärte Projektleiter Martin Blass gegenüber dem ORF. Ein aktueller Entwicklungsschwerpunkt liegt auf 3D-Mikrofonarrays in Halbkugelform, die eine präzise Lokalisierung von Drohnen in der Höhe ermöglichen.
Checkpoints erkennen unbemannte Flugobjekte
Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird das System fortlaufend optimiert. Modelle werden laut Joanneum Research mit akustischen Signaturen verschiedener Drohnentypen trainiert und können dadurch typische Geräuschmuster sicher erkennen, selbst in Umgebungen mit starken Hintergrundgeräusczhen. Forschungsgruppenleiter Franz Graf erklärte: „Mithilfe von Mikrofonarrays werden Schallquellen aus unterschiedlichen Richtungen aufgenommen, und aus den Laufzeitunterschieden der Signale lässt sich die Position einer Drohne bestimmen.“