Der Täter wurde zweimal in den Bauch getroffen. Er hatte zuvor mit einer Gaspistole auf die Beamten geschossen.
Ein dramatisches Ende fand Donnerstagnachmittag ein Überfall auf ein Wettcafe bei Graz: Der mutmaßliche Täter durchbrach auf der Flucht mehrere Straßensperren und wurde, als er die Waffe - wie sich herausstellte, eine Gaspistole - gegen seine Verfolger richtete, angeschossen. Er starb wenig später im Krankenhaus. Der überfallene Kellner und eine Polizistin wurden leicht verletzt.
Filmreife Verfolgungsjagd
Der Überfall auf das Wettcafe hatte sich kurz nach 13.00 Uhr in der Herrgottwiesgasse ereignet. Dabei war der Kellner im Zuge eines Gerangels im Gesichtsbereich leicht verletzt worden - wie sich später herausstellen sollte, durch einen Schuss aus einer Gaspistole. Der Täter flüchtete mit der Beute in unbekannter Höhe in einem Pkw Richtung Süden. Nachdem über Funk die Alarmfahndung eingeleitet wurde, konnte auf der Bundesstraße im Bezirk Graz-Umgebung ein verdächtiges Fahrzeug gesichtet werden. Die Verfolgung wurde aufgenommen, Straßensperren wurden errichtet.
"Der Mann hat mehrere Sperren durchbrochen. Dabei ist eine Kollegin leicht verletzt worden", berichtete der Sprecher des Landeskriminalamtes, Major Rene Kornberger. In Weitendorf bei Wildon war der Flüchtende mit seinem Pkw ins Schleudern geraten, vermutlich infolge eines Reifenschadens nach einer Schussabgabe seitens der Exekutive. Der Wagen prallte gegen einen Betonzaun, der mutmaßliche Räuber stieg aus und wollte offenbar zu Fuß weiter flüchten.
Gaspistole abgefeuert
In diesem Augenblick waren auch schon die Verfolger zur Stelle. In kurzer Distanz kamen auch weitere Streifen entgegen, sodass laut Kornberger insgesamt vier Streifen "im Nahbereich" waren: "Der Mann wurde eindeutig angesprochen und aufgefordert, die Waffe fallen zu lassen. Er richtete sie dennoch gegen die Beamten und schoss zweimal. Zu diesem Zeitpunkt war nicht klar, um welche Art von Waffe es sich handelte".
In dieser Situation, etwa eine halbe Stunde nach dem Überfall, sei es zum Waffengebrauch gekommen. "Mindestens zwei Beamte" hätten geschossen, so der Polizei-Sprecher. Der Schütze wurde - vermutlich zweimal - in den Bauch getroffen und schwerst verletzt. Er wurde von einem Notarztteam erstversorgt und ins Krankenhaus gebracht. Dort starb er um 14.40 Uhr im Schockraum der Ersten Chirurgie.
Mann mit "einschlägig krimineller Karriere"
Wie es vom LKA-Sprecher weiter hieß, handelte es sich bei dem Verstorbenen, einem 38-jährigen Grazer, um einen Mann "mit einschlägiger krimineller Karriere", der auch für einen Überfall auf dasselbe Lokal am 19. Dezember d.J. infrage komme. Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, Hanjörg Bacher, erklärte, sei die Tatortrekonstruktion mit Einvernahmen und Beiziehung eines Schusssachverständigen noch für Donnerstagabend geplant. Eine gerichtsmedizinische Obduktion wurde beauftragt.