Die 850 Jahre alte Riegersburg soll Weltkulturerbe werden, wünschen sich die Steirer. Doch in Wien tritt man auf die Bremse.
Es sind unerfreuliche Nachrichten, die die Steiermark kürzlich aus Wien erhalten hat. Mit der angestrebten Aufnahme der oststeirischen Riegersburg ins Unesco-Weltkulturerbe dürfte es nichts werden - weil der in dieser Sache zuständige Bund seine Unterstützung versagt.
Lift in der Kritik
In einem Schreiben des Bundeskanzleramts an
die Landesregierung heißt es, „dass in Europa ein Überhand an
Welterbestätten besteht. Überdies ist die Kategorie Einzeldenkmal bereits
überrepräsentiert. Aus diesen Gründen gibt es für Neueinreichungen - auch
von bedeutenden Bauten wie der Riegersburg - nur geringe Aussichten auf ein
erfolgreich abzuschließendes Verfahren.“ Zudem sei der besondere Wert der
Burganlage „erst nach einer groß angelegten internationalen Vergleichsstudie
schlüssig zu argumentieren“. Kritisch merkt der Bund auch an, dass der Lift
bei der Riegersburg nicht den strengen Unesco-Kriterien für Denkmalschutz
entsprechen würde.
"Werden das nicht akzeptieren"
Der steirische
Kulturreferent, LH-Stv. Kurt Flecker (SPÖ), will das „Njet“ aus Wien nicht
so hinnehmen. „Das werden wir nicht akzeptieren. Schon gar nicht so eine
schnoddrige Antwort“, tobt Flecker. Er wird nun den Landtag mit der Causa
befassen. Ein geharnischter Protest der Steirer an Wien scheint sicher.
Eggenberg auf der Kippe
Auch bei einem weiteren Kandidaten steht
der Welterbe-Titel in den Sternen. Das Aufnahmeverfahren für das Grazer
Schloss Eggenberg läuft seit geraumer Zeit. Im Magistrat weiß man nicht
einmal, ob das Schloss bei der nächsten Sitzung der Welterbehüter auf der
Tagesordnung steht. Eggenberg wäre das zweite Welterbe-Denkmal in der
Murmetropole - die Altstadt wurde 1999 mit dem Weltkulturerbe-Titel bedacht.