Sophies Schicksal hat die brasilianischen Behörden aufgerüttelt: Vater Sascha Zanger soll mit seinem Sohn ohne Formalitäten ausreisen dürfen.
„Mittwochnachmittag wurde in Windeseile eine Sitzung der zuständigen Behörden in Brasilien einberufen, um den Heimflug von Sascha Zanger und seinem zwölfjährigen Sohn Raphael so schnell wie möglich in die Wege zu leiten.“ Peter Launsky-Tiefenthal vom Außenministerium steht seit dem Drama um die vierjährige Sophie in ständigem Kontakt mit dem Vater des verstorbenen Mädchens oder österreichischen Vertretern vor Ort.
Sorgerechtsstreit
Wie berichtet, machte das Drama Schlagzeilen in
Österreich und ganz Südamerika: Am 19. Juni starb die Enkelin von
Starjuristen Georg Zanger in einem Spital in Rio. Sie war extrem ausgezehrt
und wies schwere Verletzungen auf. Ihre geistig verwirrte Mutter hatte das
Kind nach einem Sorgerechtsstreit einer Tante namens Giovanna übergeben,
die zwar Geld kassierte, sich aber keine Sekunde um die Kleine und ihren
zwölfjährigen Bruder kümmerte. Sophie vegetierte in einem Slum in Rio dahin,
bis ihr kleiner Körper die Qualen nicht mehr ertragen konnte.
Unter Schlägen
Bruder Raphael hatte in einem Polizeiverhör
zwar angegeben, er wäre dabei gewesen, als Sophie im Bad gestürzt war und
sich verletzt hatte – wie sich jetzt herausstellte war er aber von seiner
Cousine (21) unter Schlägen gezwungen worden, diese Falschaussage zu machen
- und zwar, um die brutale Tante Giovanna zu schützen. Auch bei dem Buben
wurden Verletzungen von Misshandlungen festgestellt.
Volle Härte
Angesichts dieser neuen Entwicklung könnte
Sophies verantwortungslose Mutter – sie versucht ihren Kopf aus der Schlinge
zu ziehen, indem sie den Vater völlig haltlos des Missbrauchs an den Kindern
bezichtigt – und Giovanna die volle Härte der brasilianischen Justiz
treffen. Den Frauen drohen bis zu zehn Jahre Haft wegen Vernachlässigens und
Quälens eines Unmündigen mit Todesfolge.