Holz-Spezialisten

Steirer bieten Hilfe bei Aufbau von Notre-Dame an

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Holzbautechnologie aus der Grünen Mark - 3D-Modell des historischen Bestands für Plandarstellungen.

Die steirische Holzwirtschaft sowie das Institut für Holzbau und Holztechnologie der TU Graz wollen Frankreich ihr Know-how für den Wiederaufbau von Notre-Dame anbieten: Die steirische Holzbautechnologie sei weltweit anerkannt, hieß es am Donnerstag aus dem Büro von Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP). In den kommenden Tagen werde mit der Österreichischen Botschaft in Paris Kontakt aufgenommen.

"Die Steiermark hat sich mit ihrer innovativen Holzbautechnologie in den letzten 20 Jahren als Weltmarktführer kompliziertester Bauten und Holz-Werkstoffen etabliert. Man denke in diesem Zusammenhang an die Verwendung von Holz für extreme Spannweiten und Belastungen für gewerbliche, industrielle und Wohnbauten", so Seitinger. Es würde für die Steiermark eine große Ehre sein, beim Wiederaufbau mitwirken zu können.

Holzbau-Projekte auf der ganzen Welt

Franz Mayr-Melnhof-Saurau, Aufsichtsratspräsident des Säge- und Bauholzkonzerns Mayr Melnhof Holz, und Gerhard Schickhofer vom Institut für Holzbau und Holztechnologie der Technischen Universität Graz unterstreichen das: "Mittlerweile verteilen sich unser Holzbau-Projekte über die ganze Welt. Unsere Brettsperrholztechnologie ist beispielsweise auch für die komplexesten Konstruktionen einsetzbar und insbesondere statisch den meisten anderen Materialien überlegen. Zudem können auch brandschutztechnisch höchste Anforderungen erfüllt werden. Dem Holzbau sind in puncto Kubatur, Höhe und Form fast keine Grenzen gesetzt", erklärte Mayr-Melnhof-Saurau.
 
Schickhofer meinte: "Wir verfügen über eine enorme Expertise hinsichtlich der Revitalisierung, der Renovierung und des Wiederaufbaus historischer Holzkonstruktionen und könnten hier sicherlich hilfreich zur Seite stehen." Er verwies auf die Wichtigkeit der Bestandserfassung historisch wertvoller und schützenswerter Gebäude und Konstruktionen: "Dabei wird die jeweilige Konstruktion komplett erfasst und anschließend mittels 3D-Modell nachgebildet. So hat man bei historischen Konstruktionen, zu denen es oftmals keine klaren Plandarstellungen mehr gibt, eine detailgetreue Darstellung und tut sich im Ernstfall - das beginnt übrigens auch schon bei der Brandbekämpfung - bei der Rekonstruktion deutliche leichter."
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