Die gerettete Pilgerfamilie war bereits in der Basilika um für ihre Rettung zu danken.
Jene ungarische Fußpilger-Familie, die am Donnerstag im Bereich der Hohen Veitsch eingeschneit worden war und gerettet werden musste, war am Freitag bereits weiter nach Mariazell gewandert. "Wir waren in der Basilika und haben gedankt, dass wir gut angekommen sind", so Jozsef Goda (45), der eine Arztpraxis in Voitsberg betreibt. Er und seine Kinder im Alter zwischen elf und 21 Jahren waren Freitagnachmittag wieder am Weg in einen Nachbarort: "In Mariazell haben wir keine Schlafplätze bekommen. Aber morgen kommen wir wieder herauf."
Schon eine Woche unterwegs
"Wir sind schon eine Woche unterwegs.
Am vergangenen Samstag sind wir in Voitsberg gestartet", berichtete Goda,
der insgesamt sechs Kinder hat. "Wir sind eine christliche Familie und
wollten etwas Gutes zusammen machen. Die Kinder wollten unbedingt dabei
sein." Von der Weststeiermark über Graz-Mariatrost, über das Alpl und
Mitterdorf im Mürztal ging die Reise.
Im hüfthohen Schnee steckengeblieben
Die vier waren im
hüfthohen Schnee stecken geblieben und hatten die Orientierung verloren. 16
Leute von Bergrettung und Alpinpolizei konnten die erschöpften und leicht
unterkühlten Pilger nach Handypeilung in 1400 Metern Seehöhe aufstöbern und
in Sicherheit bringen.
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Der Arzt hatte sich von den widrigen Wetterbedingungen nicht aufhalten lassen und war Donnerstag früh um 2.00 Uhr in Begleitung seiner Söhne, 21 und elf Jahre alt, und seiner 19-jährigen Tochter aus Mitterdorf im Mürztal aufgebrochen. Im dichten Schneefall und bei einer Neuschneelage von bis zu 60 Zentimetern verloren die vier auf dem Weg vom Pretalsattel zur Rotsolalm an der Westflanke der Hohen Veitsch die Orientierung. Als sie die Aussichtslosigkeit weiterzukommen erkannten, versuchten sie, nach ihren hinterlassenen Spuren den Rückweg anzutreten.
Handy rettete sie
Glücklicherweise waren die vier via Handy in
Kontakt mit der Ehefrau bzw. Mutter, die mit dem Auto zum geplanten nächsten
Quartier auf dem Niederalpl vorausgefahren war. Als Ehemann und Kinder um
20.00 Uhr noch nicht eingetroffen waren, alarmierte die Frau die Polizei.
Mittels Handypeilung konnte der Standort der Gruppe ausgemacht werden. Ein
Suchtrupp wurde zusammengestellt und in Marsch gesetzt. Tatsächlich gelang
es gegen 23.00 Uhr, die erschöpften und leicht unterkühlten Wallfahrer in
einem Wind geschützen Bereich der Fadeneben anzutreffen und sie sicher zur
Brunnalm zu geleiten, von wo die dann zu Tal geführt wurden.
"Sie haben die Gefahr unterschätzt", resümiert der Leiter der Alpinen Einsatzgruppe Mürzzuschlag, Gerhard Rieglthalner. Die Absicht der eingeschneiten Fußpilger, dennoch nach Mariazell zu fahren, um morgen, Samstag den Papst zu erleben, quittiert der Alpinpolizist mit der Bemerkung: "Nach diesem Tag und dieser Nacht werden sie wohl drei Vaterunser beten".