Auf AMS in Wien

Studenten in U-Haft nach "Brandanschlag"

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Vertreter der Akademie der bildenden Künste protestieren gegen das "unverhältnismäßige Vorgehen der Polizei".

Die Festnahme von vier Kunststudenten nach einer Brandstiftung beim AMS in der Redergasse in Wien-Margareten hat am Donnerstag zu einem Protest von Professoren und Studenten der Akademie der bildenden Künste geführt. In einem offenen Brief beschwerten sie sich darüber, dass die Hausdurchsuchungen und Festnahme unverhältnismäßig gewesen sind, da die Beschuldigten lediglich zwei Mistkübel angezündet hätten.

Brandbeschleuniger
Die Staatsanwaltschaft sah dies allerdings anders: Die Gruppe hätte demnach am 27. Juni die Mistkübel mit Brandbeschleuniger versetzt und offenbar einen Brandanschlag auf das AMS verüben wollen. "Der Sachschaden beträgt 100.000 Euro", so Sprecherin Michaela Schnell. Bei den Hausdurchsuchungen sei auch weiterer Brandbeschleuniger gefunden worden. Insgesamt sind vier Personen in U-Haft.

Offener Brief
In dem offenen Brief protestierten die Absender gegen das Vorgehen von Polizei und Justiz in diesem Fall. "Wir verurteilen zum Einen die Brutalität bei den Hausdurchsuchungen: Die betreffenden Wohnungen wurden von der Polizei regelrecht verwüstet, Türen eingetreten, Arbeitsmaterialien auch von nicht beschuldigten Personen entwendet und beschlagnahmt. Zum Anderen verurteilen wir die Verhängung der Untersuchungshaft, die bereits mehr als drei Wochen andauert, als eine völlig unverhältnismäßige Maßnahme", hieß es in dem Brief. Gefordert wurde "die sofortige Freilassung unserer Kolleginnen und Kollegen aus der Untersuchungshaft".

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