Ermittlungen laufen

Wien: Nazi-Anschläge auf Migrantenheim

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Papiercontainer wurden angezündet und Hakenkreuze an die Wände geschmiert. Die SJ Wien hat einen Schuldigen gefunden.

"HAMMER-SKINZ RULE Floridsdorf" - das ist die Devise der Neonazis, die Floridsdorf zunehmend unsicher machen. Seit letzter Woche prangt die Parole neben Hakenkreuzen im Wohnheim am Franz-Jonas-Platz, das von vielen türkischen Studenten genutzt wird. Die sind gerade noch mit dem Schrecken davon gekommen: "Einige Skins haben einen Müllcontainer in Brand gesetzt. Die Feuerwehr traf, Gott sei Dank, schnell ein. Aber der Rauch ist schon bis in den letzten Stock gestiegen", so eine verängstigte Bewohnerin.

Skins bei FPÖ-Demo
Der Anschlag geschah nur drei Wochen, nachdem Skins bei einer Anti-Islam-Demo Am Spitz, nur fünf Gehminuten entfernt, für einen Eklat gesorgt hatten. Bei einer Rede von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, riss ein Neonazi seine Rechte zum "deutschen Gruß" hoch. Strache distanzierte sich von dem Skinhead.

Von Polizei unbeeindruckt
Wenig später erhielt ein Heimbewohner per Brief eine Morddrohung. In der Tatnacht schmierten die Skins Parolen an die Wand: "Hier leben bald tote Tschuschen", so eine davon. Die Bewohner holten die Polizei. Nachdem die Beamten weg waren, drangen die Täter erneut ins Haus ein und steckten den Mistkübel in Brand.

Erst als die Feuerwehr kam, zogen sie ab. Seither fürchten die Bewohner ihre Rückkehr.

Der ÖSTERREICH-Bericht den Brandanschlag auf das Wohnheim am Floridsdorfer Franz-Jonas-Platz rief nun das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) auf den Plan: Die Täter hatten "Hammerskinz rule" an die Wand geschmiert. Auch bei einer Anti-Islam-Demo drei Wochen zuvor waren Skins präsent. Bisher waren die "Hammerskinz" nicht in Wien, sondern nur in der Schweiz und in Vorarlberg aufgetreten, wo sie mit Anschlägen auf Asylheime in Verbindung gebracht werden. Das LVT prüft jetzt, ob sich die Gruppe in Floridsdorf festsetzt.

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