U-Haft

Terror-Verdacht: IS-Anhänger war bereits mit Messer am Wiener Hauptbahnhof

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Der Jugendliche - ein Österreicher mit türkischen Wurzeln - soll sich im Internet radikalisiert und dem Gedankengut der Terror-Miliz ''Islamischer Staat'' (IS) gehuldigt haben.

Wien. Die Staatsanwaltschaft Wien hat am Dienstagabend der APA einen Bericht des "Standard" (Online-Ausgabe) bestätigt, demzufolge ein in der Vorwoche unter Terror-Verdacht festgenommener junger Islamist bereits mit einem Messer am Wiener Hauptbahnhof war, um einen Feuerwerkskörper zu zünden und dann auf aufgeschreckte Passantinnen und Passanten einzustechen. "Er hat dann aber beschlossen, dass er seine Pläne nicht in die Tat umsetzt", sagte Behördensprecherin Judith Ziska.

Der am vergangenen Dienstag festgenommene mutmaßliche Islamist ist erst 16 Jahre alt, korrigierte Ziska im Gespräch mit der APA bisherige Medienberichte. Der Jugendliche - ein Österreicher mit türkischen Wurzeln - soll sich im Internet radikalisiert und dem Gedankengut der Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) gehuldigt haben. Am Ende äußerte er in einer Chatgruppe konkrete Anschlagspläne, wobei er dazu ein Foto postete, das ihn in Tarnkleidung und mit einem Kampfmesser zeigte.

Jugendlicher auf offener Straße festgenommen

Am Montag vergangener Woche - wohl nicht zufällig am Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 - machte er sich dann auf den Weg zum Hauptbahnhof, zog seine ursprünglichen Absichten dann aber doch nicht durch. Laut "Standard" verbrachte der 16-Jährige die Nacht auf vergangenen Dienstag in einer Moschee. Wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft bestätigte, wurde der Jugendliche am Dienstag auf offener Straße festgenommen. Am Donnerstag verhängte das Landesgericht für Strafsachen über ihn die U-Haft.

Das Innenministerium hatte die Festnahme am Wochenende publik gemacht. Ermittelt wird gegen den mutmaßlichen IS-Anhänger derzeit wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Ob weitere terroristische Straftaten dazukommen, werden die weiteren Erhebungen sowie die Auswertung von Datenträgern und Gegenständen zeigen, die bei einer Hausdurchsuchung sichergestellt werden konnten.

Bei einer ersten Einvernahme als Beschuldigter soll der 16-Jährige bekräftigt haben, er habe einen Anschlag im Sinn gehabt und hätte es in Kauf genommen, dabei selbst zu sterben. Diesbezüglich soll der Jugendliche die Attentäter von Wien, Berlin und Frankreich als "Vorbilder" angeführt haben.

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