Der 52-jährige Justizflüchtling hat mehrmals bei ÖSTERREICH angerufen. Er will seine Unschuld beweisen.
Der unter Mordverdacht stehende, im April 1995 aus der Strafhaft geflüchtete Ex-Rennfahrer Tibor Foco will sich der Justiz stellen. Der heute 52-Jährige hat sich in den vergangenen Tagen mehrfach bei der Tageszeitung ÖSTERREICH gemeldet und seine baldige Rückkehr angekündigt.
Freispruch durch DNA-Technik
"Ich will mich bereits im
Jänner oder Februar der österreichischen Justiz stellen, um endgültig meine
Unschuld zu beweisen", so Foco im Interview mit ÖSTERREICH. Der
52-Jährige ersucht wieder um freies Geleit und die Bereitstellung eines
Anwaltes seines Vertrauens. Er würde sich mit elektronischen Fußfesseln
einem neuen Prozess stellen: "Ich bin mir sicher, dass ich mit der
neuen DNA-Technik heute einen Freispruch in meinem Fall erreichen werde."
Leben auf der Insel
Foco hat sich nach seiner Flucht zunächst in
Ungarn aufgehalten, lebt seit zwölf Jahren auf einer Insel im pazifischen
Raum, hat dort eine Familie gegründet, ist Vater von zwei Kindern und
arbeitet als Truck-Fahrer. Die Zielfahnder des Bundeskriminalamts suchen
seit Jahren nach dem Mann.
So könnte Foco heute aussehen:
Bilder: (c) Innenministerium
Der Fall Foco beschäftigt Polizei und Justiz bereits seit dem Jahr 1986. Damals war in Linz eine Prostituierte ermordet worden, ein Jahr darauf wurde Foco zu lebenslanger Haft verurteilt. Diese Entscheidung wurde zehn Jahre später aufgehoben, eine Wiederaufnahme des Verfahrens erfolgte. Schließlich erhob die Staatsanwaltschaft Linz neuerlich Anklage gegen ihn wegen Mordverdachts. Ein Einspruch der Verteidigung wurde abgelehnt, die Anklage ist damit inzwischen rechtskräftig.