Großglockner - Wunder: Polin überlebte einen Absturz unterhalb der Adlersruhe
Eine mehrtägige Bergtour bei strahlendem Sonnenschein nahm für eine Gruppe junger Bergsteiger am Samstagnachmittag beinahe ein fatales Ende. Am 31. Oktober begannen vier Alpinisten, ein Salzburger (27 Jahre alt, wohnhaft in München), zwei Polinnen (26 und 27 Jahre alt) und ein Pole (24) mit ihrem Hund eine Tour ins Glocknermassiv.
Gute Ausrüstung
Die Hobbybergsteiger waren allesamt
bergerfahren, die Ausrüstung war auf dem letzten Stand. Die jungen Leute
übernachteten zweimal in ihren mitgeführten Zelten. Die Route führte von
Kals zuerst auf die Stüdlhütte (2.802 Meter). Von dort stiegen die
vier Freunde zur Erzherzog-Johann-Hütte auf der Adlersruhe auf. Die Hütte
ist die höchstgelegene Schutzhütte Österreichs auf 3.454 Metern Seehöhe und
dient als Ausgangspunkt für den Gipfelsieg am Großglockner. Die beiden
Männer stiegen zum berühmten „Kaiserkreuz“ auf, während die beiden Frauen
auf deren Rückkehr warteten.
Absturz
Nach der erfolgreichen Besteigung begab sich das Quartett
gemeinsam auf den gesicherten Steig unterhalb der Adlersruhe und begann den
Abstieg. Sie wollten noch am Samstag die Lucknerhütte (2.241 Meter)
erreichen. Rund 50 Meter unterhalb der Adlersruhe kam es zur Tragödie. Die
26-jährige Polin dürfte das Gleichgewicht verloren haben und stürzte rund
300 Meter tief ab. Durch die Schreie alarmiert, stiegen einheimische
Bergführer, die sich zufällig auf der Adlersruhe befanden, zur Verletzten ab
und leisteten Erste Hilfe. Der 27-jährige Salzburger alarmierte um 14.28 Uhr
mit seinem Mobiltelefon die Rettungskräfte in Lienz. Der
Rettungshubschrauber C7 barg das Opfer mittels Bergeseil. Die Frau wurde zu
einer Plattform bei der Stüdlhütte geflogen, um sie zu stabilisieren. Von
dort wurde sie in die Universitätsklinik Innsbruck überstellt, wo sie sich
derzeit von ihrem Schock und den schweren Verletzungen erholt.
M. Schneider von der Polizei Sillian bestätigt: „Die Frau hat riesiges Glück gehabt. Sie war während der Rettungsaktion die ganze Zeit ansprechbar und wird wahrscheinlich wieder vollständig genesen.“