Ein Moldawier wurde am Montag im Wiener Straflandesgericht wegen eines Raubüberfalls auf einen Juwelier zu 9 Jahren Haft verurteilt.
Der 23-jährige Moldawier, der mit zwei Komplizen einen bewaffneten Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft in Wien-Landstraße verübt hatte, ist dafür am Montag rechtskräftig zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Die Täter hatten bei dem Coup Schmuck im Wert von 200.000 Euro erbeutet. Der 23-Jährige, der seinen Angaben zufolge erst unmittelbar zuvor angeworben worden war, soll mit bescheidenen 3.000 Euro "abgespeist" worden sein.
DNA-Spur führte zum Täter
Drei Vermummte stürmten am
26. September 2008 in den Juwelierladen in der Landstraße Hauptstraße, wobei
einer mit einer gezückten Pistole Marke Makarov die Angestellten
einschüchterte. Die beiden anderen leerten die Auslagen und einige Vitrinen
und scheffelten die Preziosen in mitgebrachte Sporttaschen. Das Geschäft war
keine zwei Monate zuvor von ebenfalls bewaffneten Räubern heimgesucht worden.
Mit ihrer Beute setzten sich die aus Moldawien und Russland stammenden Kriminellen ins Ausland ab. Am Tatort hatten sie allerdings DNA-Spuren hinterlassen, die in der gentechnischen Datenbank gespeichert wurden. Als der 23-jährige Moldawien heuer wieder in Österreich auftauchte und beamtshandelt wurde, klickten die Handschellen.
Vor dem Schwurgericht (Vorsitz: Georg Olschak) legte er nun ein Geständnis ab. Er sei bei einem Spaziergang im Prater von einem Russen angesprochen worden, ob er bei einem Raub mitmachen wolle, gab er zu Protokoll. Ihm sei vor dem Juwelierladen ausdrücklich eingeschärft worden, nur die edelsten Steine einzupacken und eher billig aussehende Schmuckstücke liegen zu lassen.
Die Geschäftsführerin bekam von ihrer Versicherung den Schaden weitgehend ersetzt, findet seit den beiden Überfällen - von den Komplizen des 23-Jährigen fehlt eben so jede Spur wie von den Männern, die Ende Juli zugeschlagen hatten - aber keine Mitarbeiter mehr. "Zwei haben nach dem zweiten Überfall gekündigt, eine langjährige Kollegin ist in Pension gegangen", berichtete sie im Zeugenstand. Bisher hätten sich keine geeigneten Nachfolger gemeldet.