Diskussionen rund um geplanten Hotelneubau in Igls gehen weiter: Sollen Tennisplätze oder Bäume weichen?
Ganz Igls war schockiert, als im Sommer die Nachricht publik wurde, dass ein neues Hotel just dort entstehen soll, wo derzeit wohl Tirols schönster Tennisklub über neun Sandplätze verfügt. Gerade hatte man den Baustellenmarathon des neuen Congresshauses im Kurpark überstanden, nun sollte es dem Klub selbst an den Kragen gehen.
Die Gerüchteküche brodelte heftig. Sogar von ausländischen Investoren war die Rede. Der Tennisklub PCI (Parkclub Igls) wurde schließlich selbst aktiv. Ein Jurist grub das Sportstättengesetz aus und wurde fündig. Die Stadt Innsbruck kann als Grundeigentümerin den Klub zwar in die Wüste schicken, müsste aber einen gleichwertigen Ersatz anbieten. Einzige Ausweichmöglichkeit wäre der südöstlich gelegene Wald, denn Kurpark und das neugebaute gläserne Congress sind unantastbar.
Neuer Standort
In den vergangenen Tagen wurden nun die Karten neu
gemischt, und der Stadtteilausschuss Igls kam nach einer Sitzung zu der
Auffassung, „dass man die Standortfrage noch überdenken und auch weniger
sensible Bereiche in die Überlegungen einbeziehen sollte“. Sowohl Klaus
Defner als auch Johannes Wiesflecker vom Stadtteilausschuss sehen die
Möglichkeit, „das Hotel südöstlich der Tennisplätze zu errichten“, denn „das
dreistöckige Bauvorhaben würde in seiner Wuchtigkeit sowohl den Kurpark als
auch den Congress beeinträchtigen“, so Defner im ÖSTERREICH-Gespräch.
Prinzipiell begrüßt er die Idee eines Hotels direkt neben dem
Congress im Kurpark: „Es wäre eine Aufwertung für den Ort, der sowohl
touristische als auch wirtschaftliche Impulse liefern würde.“ Bloß der
derzeit angedachte Standort sei der falsche. Die Tennisplätze sollten
erhalten bleiben, bilden sie doch eine gute Einheit mit dem Kurpark.
Die Investoren
Gelüftet ist inzwischen auch das Geheimnis des
Investors: Es soll Klaus Stiebleichinger vom Innsbrucker Hotel Grauer Bär
sein, dem auch das Bon Alpina mitten in Igls gehört – „mit einer britischen
Gruppe im Hintergrund“, wie Defner weiß.
Innsbrucks Bürgermeisterin Hilde Zach, die in dieser Causa Baubehörde ist, ist jetzt gefordert. Den Iglern schwebt eine Verlegung der Straße vor, die an den Tennisplätzen vorbei, zwischen Congress und Wald durchführt sowie die Eliminierung der Parkplätze beim Congress zugunsten des Hotelbaues samt Tiefgarage. Zach betont indessen, „dass bereits im Vorfeld verschiedene Standorte überprüft wurden“ und will nun die Causa bei der Stadtplanung für ein offizielles Gutachten deponieren. Der Investor kommentiert diese Ansagen nicht.