Ein Pilot soll falsch entschieden und so die Tragödie verursacht haben.
In Sekundenschnelle musste er über Leben und Tod entscheiden. Der Pilot des Einsatzhelikopters „Martin 4“ wollte alles richtig machen, als er sich am Sonntag um kurz nach 11 Uhr entschied, drei Bergretter auf dem Großvenediger abzuklinken.
Doch jetzt ist Alpinpolizist Franz Franzeskon (52) tot, zwei weitere Bergretter sind verletzt. Die Polizei ermittelt gegen den Piloten, der bereits mehr als 2.500 Flugstunden absolvierte, wegen fahrlässiger Tötung.
Rückblick
Am Sonntag fliegen Bergretter auf den Gletscher, um einen abgestürzten Slowaken zu bergen. Der Mann war zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 20 Stunden in einer Gletscherspalte eingeklemmt und bereits tot. Trotzdem ließen die Retter nichts unversucht.
Tragödie
Beim Landemanöver passierte es: Alpinpolizist Franz Franzeskon und zwei weitere Bergretter hingen an dem 40 Meter langen Tau unter dem Helikopter. Per Funk erteilte Franzeskon dem Piloten das „Abklink-Kommando“.
Doch noch bevor der auf den Knopf drücken konnte, wurde der Hubschrauber von einer Windböe in die Höhe gerissen. Der Pilot handelte blitzschnell, er musste einen Absturz verhindern.
Er entschied, die Männer abzuklinken. Sie fielen in die Tiefe, prallten auf die harten Eisplatten. Der Alpinpolizist starb an seinen Verletzungen. Am Freitag soll Polizist Franz Franzeskon beigesetzt werden. Der Slowake konnte am Montag nur mehr tot geborgen werden.
(abs)