»Après-Wander-Feier« in Tiroler Skigebiet eskalierte
Tirol. Noch bevor die neue Skisaison mit etlichen Corona-Beschränkungen, wie Après-Ski nur im Sitzen oder einem Meter Abstand beim Anstellen am Lift und maximal zehn Leuten, die gemeinsam an einem Tisch im Bergrestaurant Platz nehmen dürfen, begonnen hat, sorgt ein Vorfall in Niederau im Skigebiet Wildschönau (Tirol) für Kopfschütteln.
Saisonabschluss. Der Wirt einer bekannten Alm hatte am Samstag zum Abschluss der Sommersaison geladen und ließ seine Gäste länger als bis zur derzeit erlaubten Sperrstunde um 22 Uhr im oder vor dem Lokal feiern.
Eine Gruppe von elf Personen – zehn Einheimische und ein Deutscher im Alter von 24 bis 31 Jahren – hatte offenbar etliche Gläser über den Durst getrunken, dann völlig auf Abstand und Anstand gepfiffen und sich alle gemeinsam (!) gegen 23.15 Uhr in einen alten 2er-Golf gepfercht.
Auf der Fahrt ins Tal überschlugen (!) sich dann die Ereignisse.
Hütten-Wirt droht nun bis zu 36.000 Euro Strafe
Der 26-jährige Lenker verlor auf einem Forstweg in einer Rechtskurve die Kontrolle über den völlig überladenen Golf und stürzte rund 50 Meter über ein Waldgelände ab. Dabei vollführte der Wagen einige „Saltos“ und blieb schließlich auf der Beifahrerseite liegen.
Der einheimische Fahrer, eine 25-Jährige und ein 28-Jähriger kamen schwer verletzt ins Spital. Die anderen Insassen kamen mit leichten Blessuren glimpflich davon.
Anzeigen. Ein Alko-Test beim Unfall-Lenker war wegen seiner Verletzungen nicht möglich. Die elf Party-Tiger werden nach den Corona-Bestimmungen angezeigt. Zudem muss auch der Wirt mit einer saftigen Strafe (bis zu 36.000 Euro) wegen Überschreitung der Sperrstunde rechnen. Ob ein Superspreader dabei war und sich mehrere angesteckt haben, ist noch nicht bekannt.(kuc)