Polizei warnt

Drogen-Alarm auf den Pisten

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Kokain, Ecstasy und Cannabis: In den Wintermonaten schnellen die Suchtgiftanzeigen in den Wintersporthochburgen in die Höhe.

Sonne, Schnee und Après-Ski ziehen jährlich Tausende Touristen auf die Tiroler Skipisten. Dazu soll es aber auch gehörig „schneien“ – beweisen die Suchtgiftanzeigen in den Wintermonaten. „Zwischen Mai und Oktober haben wir 50 Suchtgiftanzeigen, in den Wintermonaten sind es 200“, bestätigt Edelbert Kohler, Leiter der Tiroler Sicherheitsdirektion, den Anstieg von Drogendelikten in den Wintersporthochburgen. Besonders im Bezirk Landeck ist die Zunahme der Anzeigen auffallend – ein Bezirk, der vom Winter-Tourismus lebt.

Kokain, Cannabis und Ecstasy helfen Ski- und Snowboard-Fans, die Nächte in den Wintersportorten durchzufeiern, und am nächsten Tag dann trotzdem die schneebedeckten Pisten genießen zu können.

Skilehrer als Dealer
Dass Skilehrer, Gastronomen oder Saisonniers dabei helfen, den Bedarf an illegalen Substanzen bei ihren Gästen zu decken, will Kohler nicht bestätigen: „In der Form kann man das nicht sagen.“

Zwar sei schon „der eine oder andere Deutsche bei der Weitergabe oder beim Konsum von Drogen“ erwischt worden, meint der Chef der Sicherheitsdirektion, doch nicht alle Angestellten im Gastgewerbe seien schwarze Schafe. Zu einem Anstieg bei den Anzeigen führt auch der Umstand, dass Touristen etwa aus Holland gar nicht daran denken, dass der Konsum von weichen Drogen in Tirols weißen Bergen nicht erlaubt ist – in ihrer Heimat dagegen schon. Wie selbstverständlich nehmen sie Cannabis für den Eigengebrauch in ihren Winterurlaub mit. Wenn sie beim Konsum erwischt werden, setzt es dann eine Anzeige.

Keine eigenen Drogenfahnder
Dass der Winter Drogensaison in den Bergen ist, sei der Polizei wohl bekannt. „Überall, wo Tausende Menschen die Nacht zum Tag machen, besteht ein großes Drogen-Potenzial“, meint Edelbert Kohler. Und umso mehr Möglichkeiten die Polizei hat, Kontrollen und Razzien durchzuführen, desto mehr Anzeigen würde man verbuchen. Spezielle Drogenfahnder würden in den Ski-Hochburgen aber trotzdem nicht eingesetzt werden.

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