Aufreger in Tirol

Grüß-
Gott-Verbot 
an Eliteschule

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Ein Biologie-Lehrer soll Schülern verboten haben, „Grüß Gott“ zu sagen.

Im heiligen Land Tirol gehen dieser Tage die Wogen hoch: Der Biologie-Lehrer Armin L. vom Innsbrucker Elite-Gymnasium Adolf-Pichler-Platz soll seinen Schülern im Unterricht die Grußformel „Grüß Gott“ verboten haben. Das behaupten jedenfalls zwei Eltern, die ihren Sohn vor zwei Jahren von der Schule genommen haben, in einem Interview mit der „Tiroler Tageszeitung“. Der Pädagoge soll gesagt haben, dass „Fabelwesen nichts in einer Grußformel zu suchen haben“. Der Lehrer widerspricht nun im ÖSTERREICH-Interview (unten) : „Das ist eine Rache-Aktion der Eltern, ich habe das nie gesagt.“

Landesschulrat ermittelt.
Der Fall beschäftigt seit Freitag auch den Tiroler Landesschulrat: Am Freitag wurde der Biologe im Auftrag von Landesschulrat Reinhold Raffler belehrt. „Es ist lächerlich, Schülern die Grußformel „Grüß Gott“ zu verbieten. Die Schule ist ein Ort der Toleranz. Darauf haben wir ihn hingewiesen. Die Vorwürfe müssen genau geprüft werden“, sagt Raffler. Eine Suspendierung von Armin L. schließe er aber im Moment aus. Nächste Woche soll es zu weiteren Gesprächen kommen.

Lehrer: „Rache-Aktion“.
Ulrich Schweigmann, Obmann des Elternvereins, sagt zu ÖSTERREICH: „Es gab bisher keine Beschwerden. Dieses Verhalten ist nicht zu akzeptieren und gehört ordentlich aufgearbeitet. Ich bin aber der Meinung, dass das durch den Landesschulrat passiert.“

L., der sich keiner Religion zugehörig fühlt, war durch einen entsprechenden Leserbrief im Land aufgefallen – und einigen offenbar missfallen. Er sagt: „Das ist eine Rache-Aktion der Eltern. Die Vorwürfe sind völliger Unsinn. Ich kann ja keinem Schüler verbieten, wie er oder sie grüßen soll.“

ÖSTERREICH: Haben Sie den Kindern tatsächlich verboten „Grüß Gott“ zu sagen?
Armin L.: Nein, das ist ein völliger Unsinn. Ich kann keinem Schüler verbieten, wie er oder sie grüßen soll. Das ist eine Rache-Aktion der Eltern.

ÖSTERREICH: Sind diese Vorwürfe denn völlig erfunden?
L.: Ja, das ist ein Missverständnis. Die Eltern, von denen die Vorwürfe stammen, wollen sich an mir rächen, weil ihr Sohn im Verhalten nur ein ‚Befriedigend: erhalten hat.

ÖSTERREICH: Sie sollen Grüß Gott mit der Begründung verboten haben, man grüße kein Fabelwesen. Stimmt das?
L.: Nein. Mein kirchenkritischer Leserbrief, in dem ich Meinung kundgetan habe, ist offenbar vielen missfallen Das ist ein schönes Beispiel, wie man Andersdenkende vernadert. Ich erhalte sogar Anrufe, dass ich Tirol verlassen soll.

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