Der Protest richtet sich gegen die drohende Schließung des Unternehmens.
Wegen der drohenden Schließung des Unternehmens hat die Belegschaft des französischen Industriekonzerns Alstom in Colleferro in Rom am Dienstag drei Manager des Unternehmens in ihrem Büro eingesperrt und sie als Geiseln genommen. "Wir erlauben niemanden, das Zimmer zu verlassen, wir haben den Eingang versperrt", sagte der Gewerkschaftsvertreter Paolo Caviglia.
Werk vor Schließung
Die römische Niederlassung von Alstom,
die in der Produktion von Zügen spezialisiert ist, klagt seit Monaten über
mangelnde Aufträge. Am Dienstag hatten drei Manager der Gruppe, darunter der
Franzose Bruno Juillemet, dem Personal mitgeteilt, dass das Produktionswerk
in Colleferro nur mehr kurze Lebenszeit vor sich habe. "Wir haben reagiert.
Wir haben das Unternehmen blockiert und eine Sperre vor der dem Büro der
Manager errichtet. Niemand kann das Werk verlassen", so Caviglia.
Spektakuläre Proteste
Aufsehenerregende Proteste von
Arbeitnehmern sind in Italien in den letzten Wochen keine Neuigkeit. Fünf
Arbeitnehmer des Mailänder Metallunternehmens Innse hatten im August aus
Protest gegen die Auflösung ihrer Firma einen zehn Meter hohen Kran
bestiegen und acht Tage lang damit gedroht, in die Tiefe zu springen. Nach
ihrem Protest, der die Aufmerksamkeit der Medien geweckt hat, meldete sich
ein Käufer für das bankrotte Unternehmen. Der Innse-Konzern wird jetzt von
der prestigeträchtigen Stahlgruppe Camozzi übernommen. Damit konnten rund 50
Jobs gerettet werden.