Mit Bildung einer neuen Großen Koalition soll es in der ORF-Führungsriege ein Köpferollen geben.
Alle Positionen im ORF stehen nun zur Disposition. Selbst ein Deal, der den für die ÖVP ungeliebten General Alexander Wrabetz zu Fall bringt, soll bereits fertig in der Schublade der Koalitionsverhandler liegen. Beerben könnte Wrabetz entweder der SP-nahe Chefredakteur Karl Amon oder RTL-Boss Gerhard Zeiler, der aus privaten Gründen eine Rückkehr nach Wien nicht mehr ausschließen soll.
Der Gang in die Pension ist für Info-Direktor Elmar Oberhauser von den Koalitionsverhandlern fix vorgesehen. Amon gilt auch als möglicher Nachfolger Oberhausers. Schwarze Alternative: Chefreporter Roland Adrowitzer.
Der kaufmännischen Direktorin Sissy Mayerhoffer soll das Vertrauen entzogen werden. Radio-Chef Willy Mitsche – er war ein Kandidat von Jörg Haider – muss ebenso um seinen Job bangen wie Online-Chef Thomas Prantner, der unter Dauerbeschuss des ORF-Betriebsrats ist. Favoritin für die Nachfolge: Landesstudio-Wien-Chefin Brigitte Wolf, die beide Jobs in Personalunion übernehmen soll.
Hintergrund: In der ORF-Führungsebene soll es zu Einsparungen von 25 % kommen. Klar ist auch: Mit der Bestellung von VP-Chef Josef Pröll zum Vizekanzler soll die Position Niederösterreichs im ORF gestärkt werden. Niederösterreich-Chefredakteur Richard Grasl kann somit mit einem Ruf zurück in die Zentrale rechnen.