Mit einer neuen Generation von Schneekanonen hat das Warten auf Minusgrade ein Ende. Eine Anlage aus Israel beschneit sogar bei +30 Grad.
Allein in Tirol sollen heuer über 4.000 Schneekanonen die Pisten beschneien. Die neuartigen Schneekanonen im Skigebiet Reiteralm in der Steiermark sorgen sogar dafür, dass schon jetzt winterliche Verhältnisse herrschen, die die Weltcup-Rennen ermöglichen. Erst im vergangenen Jahr schafften die Verantwortlichen 40 Geräte um 4 Mio. Euro an.
Diese ermöglichen eine Beschneiung schon bei geringen Minustemperaturen, wenn die Luft trocken genug ist. „Das Besondere an den Schneekanonen ist außerdem, dass der Schnee auch bei hohen Plustemperaturen nicht schmilzt“, sagt Wolfgang Habersatter von den Bergbahnen Reiteralm. Wärmeperioden von 10 Grad Plus übersteht der Schnee.
Aufrüstung
Nach den Horror-Meldungen im schneelosen Winter
2006/2007 haben auch die übrigen Skigebiete österreichweit mit
Millionen-Investitionen aufgerüstet. Allein in der Skiwelt Amadé in Salzburg
wurden 40 Millionen Euro in neue Anlagen investiert. In Oberösterreich gab
man 20 Millionen Euro aus, in der Steiermark 25 Millionen Euro.
Beschneiung bei 30 Grad
Völlig neue Wege beschreiten die
Pitztaler Gletscherbahnen ab Herbst 2008. Mit einer speziellen
Schneemaschine aus Israel soll es apere Wiesen wie 2006 nie wieder geben.
1,5 Millionen Euro kostet der „IDE Snowmaker“, der bisher abseits des
Wintersports zum Einsatz kam. In einer Goldmine in Südafrika sorgte die
Anlage bei 60 Grad Hitze für Abkühlung. Laut Angaben der Firma kann das
Gerät pro Tag bis zu 2000 Kubikmeter Schnee produzieren. Optisch ist die
Anlage allerdings keine Augenweide. Deshalb soll sie in einer Grotte
eingebettet werden, um die Winterlandschaft nicht zu stören. Umweltschützer
kritisieren den neuen Schneekanonen-Boom.