Andreas E. soll ein Sadist sein

Sonderzelle für rechtsextremen Kitz-Killer

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Der Todesschütze war kein ­unbeschriebenes Blatt, wie zunächst behauptet.

In der Sicherheits­zelle der Justizanstalt Innsbruck wird Andreas E. rund um die Uhr überwacht. Die Behörden schließen eine Selbstmordgefahr beim 25-Jährigen nicht aus. Während er zum zweiten Mal die Morde an einer ganzen Familie in Kitzbühel gestanden hat, werden immer neue Details aus der Vergangenheit des mutmaßlichen Todesschützen bekannt. Bekannte beschreiben ihn als Rechtsextremen, der durch sadistische Grausamkeiten aufgefallen sei.

Der 25-Jährige soll in den frühen Morgenstunden des vergangenen Sonntags seine Ex-Verlobte Nadine H. (19), deren Bruder Kevin (25), die Eltern Andrea (51) und Rupert (59) sowie Nadines neuen Freund Florian J. (24) getötet haben. Zehn Mal schoss der Angreifer aus nächster Nähe auf die wehrlosen Opfer.

Hühner geköpft und
 Katzen angezündet

Andreas E., der aus Eifersucht zum Mörder geworden sein soll, fiel schon in der Vergangenheit auf. Der Ex-Jugendbeirat der FPÖ-Stadtparteileitung von Kitzbühel machte aus seinen rechtsextremen Positionen keinen Hehl. Er schimpfte über „Neger“, sympathisierte mit dem „Ku-Klux-Klan“, beklebte sein Auto mit der rechten rot-blauen US-Südstaatenflagge.

Absichtlich habe der PS-Freak Katzen auf der Straße überfahren. Er soll in Bauernhöfe eingedrungen sein, um Hühner zu köpfen und Katzen anzuzünden. Ob dies für eine seelische Abartigkeit spricht, soll jetzt ein Gutachten klären. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Kitzbühel Mord Opfer Nadine, Kevin, Rupert Andrea H.
© oe24
Die Opfer: Nadine (re.), ihre Eltern Rupert & Andrea, sowie ihr Bruder Kevin.

Ganzer Nobel-Skiort trägt jetzt tiefe Trauer

Drei Abende jeweils um 18 Uhr treffen sich die Kitzbüheler zu einer Trauerstunde für die ermordete Familie in der Stadtpfarrkirche. Mit roten Ziegelsteinen wurde eine „Klagemauer“ errichtet, in der die Trauernden ihre niedergeschriebenen Gedanken deponieren können. Kleine Gedenkkerzen brannten, die Fotos der Mordopfer standen gerahmt auf der kleinen Mauer: „Wir werden bei jedem Sonnenaufgang und bei jedem Sonnenuntergang an euch denken, sagte Freitagabend Pfarrer Michael Struzynski. Er hat schon den mutmaßlichen Todesschützen und Nadine H. getauft, zeigte sich selbst fassungslos.

Die erschossenen Eltern und ihre toten Kinder werden am Montagnachmittag in Kitzbühel in einer privaten Trauerfeier beigesetzt. Nadines neuer Freund Florian J. wird in seiner oberösterreichischen Heimatgemeinde bestattet.

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