M12 und M13

Tirol will Bären-Brüder verscheuchen

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Vergrämungs-Teams setzen Gummi-Geschosse und Knallkörper ein.

Nachdem der als "auffällig" geltende Braunbär "M13" seit mehreren Wochen im tirolerisch-schweizerischen Grenzgebiet umherstreift und teilweise gemeinsam mit seinem Bruder "M12" unterwegs ist, will sich das Land Tirol für derartige Tierbesuche in Zukunft rüsten. Dafür wurden drei Vergrämungs-Teams mit jeweils zwei Personen eingerichtet. Diese dürfen auf die Bären mit Gummigeschoßen zielen und sie mit Hilfe von Knallkörpern vertreiben, hieß es in einer Aussendung am Donnerstag.

Die drei Vergrämungs-Teams bestehen jeweils aus einem Sachverständigen des Bärenmanagements und einer ortskundigen Person. "Damit ist es uns möglich, die Vergrämungsmaßnahmen effizient und wenn notwendig über einen längeren Zeitraum durchzuführen", erklärte der Tiroler Bärenbeauftragte, Martin Janovsky. Sinn der Vergrämungsmaßnahmen sei, den Bären wieder scheu zu machen und ihn zu lehren, Abstand vom Siedlungsgebiet zu halten. "Meister Petz" soll dadurch gezeigt werden, dass es sich nicht lohnt, sich in der Nähe von menschlichen Siedlungen aufzuhalten und dort Futter zu suchen.



Im Grenzgebiet unterwegs
Die Bärenbrüder "M12" und "M13" waren erstmals am 24. April im Grenzgebiet Tirol/Graubünden im freien Gelände gemeinsam gesichtete worden. In dieser Zeit waren auch zwei Komposthaufen von den Tieren durchstöbert worden. "M13" habe schließlich mit Knallkörpern "erfolgreich vergrämt" werden können, teilte das Land mit. Er dürfte Ende April neuerlich die Schweizer Grenze in Richtung Graubünden überschritten haben.

Dort kam es am vergangenen Montag schließlich zu einer Kollision des Braunbären mit einem Zug der Rhätischen Bahn (RhB). Dabei dürfte der mit einem Peilsender versehene "M13" aber keine schwereren Verletzungen erlitten haben. Dienstag früh wurde das Tier von Schweizer Wildhütern ausfindig gemacht. Ein zweiter Bär - möglicherweise "M12" - wurde indes am Ofenpass im Münstertal gesichtet.

"M12", "M13" und "M14" entstammen demselben Wurf. "M14" war in der Nacht auf den 22. April auf der Brenner Staatsstraße in Südtirol von einem Auto angefahren und getötet worden. Er soll präpariert werden und zukünftig im Naturmuseum in Bozen zu sehen sein. "M12" gilt bisher als unauffällig und war zu Ostern von einem Pistenraupenfahrer bei Nauders (Bezirk Landeck) beobachtet worden. In der Nähe hatte der Bär dann einen Skidoo demoliert, ehe er wieder in Richtung Schweiz verschwand.

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