Trotz Umweltbedenken wird das ÖBB-Kraftwerk Spullersee demnächst ausgebaut.
Das Land Tirol hat gestern grünes Licht für den Ausbau des umstrittenen ÖBB-Wasserkraftwerkes Spullersee am Oberen Lech im Tiroler Außerfern gegeben. „Dieses Projekt ist von Tiroler Seite aus naturschutzrechtlich genehmigt“, so Vize-Landeshauptmann und Landesnaturschutzreferent Hannes Gschwentner.
Protest vom WWF
Gegen den Kraftwerksausbau hatte es im Vorfeld
heftigen Protest seitens des Tiroler Landesumweltanwalts und der Naturschutz-Organisation
WWF gegeben. Von dem Kraftwerksausbau sind drei Bäche im Einzugsgebiet
des Tiroler Lech betroffen. Pro Jahr sollen rund 24,8 Millionen Kubikmeter
Wasser aus dem Zürser-, Monzabon- und Pazuel-Bach in den Spullersee geleitet
werden.
Garantie von ÖBB
Der WWF und Landesumweltanwalt Johannes
Kostenzer hatten in einer gemeinsamen Erklärung kritisiert, dass es mit dem
Kraftwerksbau dem „letzten Wildfluss der Nordalpen an den Kragen gehen“
werde. Die ÖBB würden als Projektbewerber dafür garantieren, dass die
Beeinträchtigungen im Zufluss des Lech gering gehalten werden, so
Gschwentner. „Schlussendlich haben wir uns in einer Interessens-Abwägung für
den Klimaschutz durch eine Verbesserung für den öffentlichen
Personennahverkehr entschieden.“