Bernhard Haaser, der leibliche Vater des vermutlich infolge von Misshandlungen gestorbenen Luca, hat einen Kinderschutzverein gegründet.
Jetzt ist der Verein mit dem Namen L.U.C.A. mit einer eigenen Homepage online. Einsetzen will sich Vereinsobmann Haaser für Eltern in schwierigen familiären Situationen. Präventivarbeit soll Eskalationen vorbeugen, heißt es auf der Seite.
"Opfer familiärer Gewalt und österreichischer Bürokratie"
Haaser
hatte nach dem gewaltsamen Tod seines 17 Monate alten Sohnes im November
schwere Vorwürfe gegen die zuständigen Behörden in Tirol und
Niederösterreich erhoben. Die NGO "Resistance for Peace" warf den
Jugendämtern Mödling und Schwaz Untätigkeit vor und erstattete Anzeige. "Luca
wurde das Opfer familiärer Gewalt und österreichischer Bürokratie",
ist auf der Internetseite zu lesen.
2 Euro-Mitgliedsbeitrag
In einem auf der Homepage
veröffentlichten Schreiben fordert der Verein die Jugendwohlfahrt Schwaz
auf, im Fall von Lucas Halbbruder tätig zu werden. Es sei zu befürchten,
dass er gewisse Dinge mitbekommen habe, oder schlimmer noch, selbst Opfer
wurde. Für zwei Euro im Monat kann man Mitglied im Verein werden. Für
Menschen, die mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben, bietet L.U.C.A
auch eine gratis "Sondermitgliedschaft" an.
Luca war Anfang November vergangenen Jahres im Alter von 17 Monaten in einem Wiener Spital den Folgen eines Gehirnödems erlegen. Der Hauptverdacht richtet sich gegen den 23-jährigen Lebensgefährten der Kindesmutter aus dem Bezirk Wien-Umgebung. Er ist in Untersuchungshaft. Ermittelt wird auch gegen die 22-jährige Mutter aus dem Tiroler Bezirk Schwaz, die sich auf freiem Fuß befindet. Auch der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs steht im Raum.