Sie wollte Ruhe

Tirolerin tötete ihre drei Kinder

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Im Bettchen erstickt - Geständnis abgelegt.

Die Schweiz blickte am Mittwoch via Medien gebannt in den Großen Sitzungssaal des Bezirksgerichts von Horgen: Dort wurde einer Tirolerin der Prozess gemacht, deren Verbrechen die Eidgenossen erschüttert hat: Bianca B. (38) gab zu, ihre drei kleinen Kinder, darunter die herzigen Zwillinge Celine und Mario (7), getötet zu ­haben. Schockierend: „Ich wollte, dass es einfach einmal ruhig ist“, sagte die Mutter zum Tod ihres kleinsten Kindes Lisa.

Es geschah in der Nacht auf den Heiligen Abend 2007: „Ich wollte meinen Kindern eigentlich nichts antun, ich habe sie doch geliebt. Aber dann ist es passiert“, sagte die angeklagte Tirolerin. Sie setzte sich ans Bett ihrer Tochter Celine, betrachtete das schlafende Mädchen. Sie nahm einen Polster, drückte ihn dem Kind minutenlang ins Gesicht. Bis das Mädchen, das sich noch gewehrt hatte, qualvoll erstickt war.

Kurz darauf ging Bianca B. ins Kinderzimmer von Mario. Er starb wie seine Zwillingsschwester: „Drücken, immer wieder dieser Druck mit dem Polster. An etwas anderes habe ich nicht gedacht“, schilderte die Tirolerin.

7 Wochen altes 
Baby Lisa getötet
Nach den Kindsmorden täuschte die Mutter einen Einbruch vor, weckte ihren Mann. „Ich habe gesehen, was ich angerichtet habe, wollte dies aber nicht wahrhaben“, so die Angeklagte.

Im Zuge der Ermittlungen kam heraus: Schon 1999 hatte Bianca B. ihr damals sieben Wochen altes Baby Lisa erstickt. In einem ersten Verfahren wurde sie zu lebenslanger Haft verurteilt. Wegen Fehlern wurde das Urteil aufgehoben, jetzt steht die Tirolerin erneut vor Gericht. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Die Psyche der Baby-Mörderin
Ein Psychologe attestierte Bianca B. eine Persönlichkeitsstörung.

Bern. Bereits beim ersten Mordprozess gab der Gerichtspsychiater Frank Urbaniok Einblicke in 
die Psyche von Bianca B. (38). Die Tirolerin habe schwerwiegende Persönlichkeitsstörungen, die sich auf der einen Seite in einem Putzzwang äußerten.

Auf der anderen Seite nehme die 38-Jährige alles als feindlich wahr, die Welt erscheine ihr bedrohlich. Das alles weise darauf hin, dass Bianca B. den Realitätsbezug verloren habe. „Ihre Wirklichkeitswahrnehmungen können beliebig ausgetauscht werden“, sagte der Psychologe vor Gericht in der Schweiz.

Doch ihr größtes Pro­blem dürfte der Kontrollverlust sein. „Wenn sie die Kontrolle verliert, hat sie Stress“, attestierte Urbaniok. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass Bianca B. den Lärm ihrer drei Kinder nicht mehr aushielt und sie schließlich tötete.

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