Der mutmaßliche Todesschütze von der Albrecht-Kaserne hat weiter Erinnerungslücken.
„Mein Mandant hat offenbar eine posttraumatische Belastungsstörung“, sagt der juristische Vertreter des wegen Mordverdachts in U-Haft sitzenden Ali Sahin Ü. (22), Manfred Arbacher-Stöger. „Er kann sich an nicht erinnern. Die 5 Stunden Dienst sind ihm wie 20 Minuten vorgekommen.“ Am Ende machte es „einen Kracher“, sein Kamerad Ismail M., der geschlafen hatte, war tot, und der Schütze sah nur das Blut.
Auch bei einer neuerlichen Befragung durch die Ermittler am Dienstag zu den Ereignissen vor zwei Wochen konnte Ali Ü. nicht viel zur Erhellung beitragen. Dass ihm die Waffe runtergefallen sei und sich das StG 77 möglicherweise selbst lud (wie sein Verteidiger sagt), daran kann er sich ebenso wenig erinnern wie dass er den ganzen Dienst mit der Sicherung gespielt haben könnte. Und wieso hat er abgedrückt – auch aus Versehen?
Schusswinkel. Überraschenderweise kann der gebürtige Türke sich jetzt vorstellen, dass er beim Hingehen in den Ruheraum „vielleicht gestolpert“ ist, weil er nach der Schussabgabe am Boden gelegen sei. Ob diese mögliche Version auch zum Schusswinkel passt, wird die ballistische Untersuchung zeigen. Es gilt die Unschuldsvermutung.